05.04.2014
Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz will ihren Reformprozess vorantreiben und sich dabei auch auf weiter sinkende Mitgliederzahlen vorbereiten.
Berlin, 5. April 2014 (epd). "Wir werden eine kleinere Kirche", sagte Bischof Markus Dröge am Samstag bei der Frühjahrstagung der Synode in Berlin. Dies werde auch bei den Reformplanungen in den Blick genommen, betonte der Bischof: "Wir reden nicht mehr vom 'Wachsen gegen den Trend'.
Wichtig sei, dass sich die Kirchengemeinden mit anderen Akteuren in ihren Regionen vernetzen und so weiterhin ihren Auftrag zum öffentlichen Engagement wahrnehmen, betonte Dröge. Das Kirchenparlament beschloss am Samstag bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung auch das neue Reformpapier "begabt leben - mutig verändern" mit zehn Thesen zum weiteren Reformprozess.
Darin heißt es unter anderem, die evangelische Landeskirche werde sich weiter für die Bewahrung der Schöpfung, die Achtung der Menschenrechte sowie das geltende Religionsrecht in Deutschland und die Religionsfreiheit einsetzen. Die Form und Zahl der Gottesdienste innerhalb der Gemeinden und Regionen müsse den vorhandenen Ressourcen angepasst werden, heißt es dort weiter: "Nicht die Menge der Gottesdienste ist ausschlaggebend, sondern die Haltung, in der wir sie gestalten und feiern."
Die Kirche brauche zudem "Einsicht in die Grenzen" ihrer Möglichkeiten und den "Mut, Prioritätenentscheidungen zu treffen und gemeinsam zu verantworten".