17.12.2024
Ein Appell zum internationalen Tag der Migrant:innen
Am 18. Dezember ist der internationale Tag der Migrant:innen. Dieser Tag erinnert daran, dass Menschen weltweit aus unterschiedlichsten Gründen ihre Heimat verlassen – sei es aufgrund von Krieg, Verfolgung, Armut oder der Hoffnung auf ein besseres Leben.
Dieser Tag ist ein Anlass, Solidarität zu zeigen, Vorurteile abzubauen und die Rechte sowie die Würde von Migrant:innen zu stärken. Migration bereichert Gesellschaften, fördert den Austausch von Ideen und Kulturen und trägt dazu bei, Gemeinschaften vielfältiger zu machen.
Pfarrerin Dagmar Apel teilt ihre Gedanken zum Internationalen Tag der Migranten und erinnert daran, dass Flüchtlinge auch nur Menschen sind:
Stellen Sie sich einmal vor, Sie müssen die Wohnung verlassen. Sie haben eine Tasche in der Hand, oder ein kleiner Rollkoffer steht neben ihnen, und sie haben die Schlüssel der Eingangstür ihrer Wohnung oder ihres Hauses in der anderen Hand und wollen gerade die Wohnung oder das Haus verlassen. Und das in dem Bewusstsein es wahrscheinlich zum letzten Mal zu tun, denn sie wissen nicht, wo Sie in der nächsten Nacht schlafen werden.
Sie sind plötzlich ein Flüchtling geworden! Das passierte in diesem Jahr circa 122,6 Millionen Menschen.
122,6 Millionen Menschen mussten ihre Heimat verlassen, weil sie durch Krieg, Gewalt, Umweltkatastrophen nicht mehr bleiben konnten, wo sie waren.
Jeder Mensch zählt.
Oder anders Geflüchtete sind auch nur Menschen.
Das scheinen einige und immer mehr Menschen in unserem Land zu vergessen, wenn sie über Flüchtlinge sprechen. Menschenrechte zählen da nicht mehr, sondern nur noch der eigene Nutzen, eventuell wieder gewählt zu werden oder das Amt zu behalten.
Ich finde die Auseinandersetzung seit August für Deutschland beschämend. Es hat sich ein Asyl-System entwickelt, dass an vielen Stellen inhuman ist und Geflüchtete kriminalisiert, nur weil sie Flüchtlinge sind.
Leider vergessen alle, dass es jedem Menschen passieren kann, ein Flüchtling zu werden.
Darum: Flüchtlinge sind auch nur Menschen.