29.09.2023
Der Flüchtlingsrat Brandenburg hat anlässlich des UN-Welttages des Wohn- und Siedlungswesens am Montag die Unterbringung von Flüchtlingen in Massenunterkünften kritisiert. Ein Großteil der geflüchteten Menschen in Brandenburg sei in beengten Sammelunterkünften ohne ausreichende Privatsphäre untergebracht, monierte die Organisation am Freitag in Potsdam.
Als Teil der „Kooperation für Flüchtlinge in Brandenburg“ (KFB) beklagte sie, es werde der Anschein erweckt, dieser Zustand sei allein auf den starken Anstieg von Neuankommenden zurückzuführen. Schutzsuchende lebten in Brandenburg jedoch vielfach seit Jahrzehnten überwiegend in zentralisierten Sammelunterkünften.
Dies belaste nicht nur die psychische Gesundheit der Menschen, die dort längerfristig leben müssen, sondern führe auch zu deren gesellschaftlicher Ausgrenzung. Vincent da Silva vom Flüchtlingsrat Brandenburg erinnerte in diesem Zusammenhang an das Recht auf menschenwürdiges Wohnen. „Das ist keine Luxusforderung, sondern ein grundlegendes Menschenrecht“, betonte er.
Die KFB rief dazu auf, an das Modell einer flexibleren Unterbringungspolitik anzuknüpfen, wie sie bei der Aufnahme Schutzsuchender aus der Ukraine angewandt wurde. Dies entlaste die Kommunen, erleichtere die dezentrale Unterbringung und schaffe effektiver angemessene Wohnverhältnisse. Der KFB gehören unter anderem der Evangelische Kirchenkreis Oberes Havelland, die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, der Kirchenkreis Wittstock-Ruppin und das Fachgebiet Soziologie für die Soziale Arbeit der BTU Cottbus-Senftenberg an.
(epd)