Frühjahrssynode der EKBO

04.04.2014

Evangelisches Kirchenparlament verweigert Chefjurist Seelemann längere Dienstzeit Reformthesen und Umweltschutz - die Tagesordnung der Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz sah nach Routine aus. Doch dann wurde überraschend der Amtszeit des leitenden Kirchenjuristen nicht verlängert.

Berlin, 4. April 2014 (epd). Für einen Paukenschlag hat die Frühjahrssynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Freitag gesorgt: Sie verweigerte überraschend ihre Zustimmung zu einer Verlängerung der Dienstzeit von Konsistorialpräsident Ulrich Seelemann. Diese läuft damit nicht wie geplant bis zum Eintritt in den Ruhestand 2017 weiter.


Zu Beginn der Synode war Landesbischof Markus Dröge mit der Schulpolitik der brandenburgischen Landesregierung hart ins Gericht gegangen. Zudem hatte er zu einem stärkeren gesellschaftspolitischen Engagement aufgerufen.


Für Detelf Postel, der im Dezember vergangenen Jahres verstorben ist, wurde der Jurist Fabian Eidtner (47) in die Kirchenleitung gewählt. 

 

Die Synode war am Freitagvormittag mit einem Gottesdienst in der Bartholomäuskirche in Berlin-Friedrichshain eröffnet worden. Nach dem traditionellen "Wort des Bischofs" stand am frühen Nachmittag die Vertragsverlängerung für Chefjurist Seelemann auf der Tagesordnung. Er war der einzige Kandidat, den die Kirchenleitung vorgeschlagen hatte. Die Synode verweigerte jedoch die Zustimmung, die zehnjährige Amtszeit über Februar 2015 hinaus fortzuführen. Dafür stimmten 44 Synodale. Damit muss die Kirchenleitung einen neuen Kandidaten finden.  Der 62-jährige gebürtige Hamburger hatte vor der Wahl eine positive Bilanz seiner bisherigen Arbeit gezogen. So sei es unter anderem gelungen, den lange ausstehenden Staatskirchenvertrag mit dem Land Berlin abzuschließen sowie die Berliner Ladenschlussregelung zu kippen und vor dem Bundesverfassungsgericht so den Sonntagsschutz bei den Ladenöffnungszeiten abzusichern.


Zu Beginn der Synode hatte Landesbischof Dröge daran erinnert, dass es zum "Beruf des Christen" gehöre, sich politisch zu engagieren. Dies geschehe heute durch das Engagement für Flüchtlinge und Umweltschutz, in der Debatte über den Braunkohleabbau in der Lausitz und kirchliche Stellungnahmen zu Fragen von Familienpolitik und Armut. Die Zeit dränge zudem, sich für Frieden einzusetzen.Angesichts der weltweiten Probleme werde es "immer weniger verständlich, wenn sich die christlichen Kirchen diesen gesellschaftlichen Herausforderungen nicht gemeinsam stellen", betonte Dröge. Weder Gläubige noch Öffentlichkeit könnten nachvollziehen, dass die Konfessionen ihre Unterschiede nicht überwinden. In der katholischen Kirche habe sich in den vergangenen Jahren ein "ängstlich zurückhaltender Geist" ausgebreitet, "so als müsse sich die römische Kirche davor fürchten, zu protestantisch zu werden, wenn sie die Nähe zu uns evangelischen Christen sucht", sagte Dröge. Er rief zugleich die Bundesländer Brandenburg und Berlin zu mehr Unterstützung für die freien Schulen und den Religionsunterricht auf. Insbesondere die Parteien in Brandenburg mahnte er, sich in ihren Programmen zur Bildungsvielfalt zu bekennen, eine positive Wertung der freien Schulen in ihre Programme zu integrieren und sie als Teil der schulischen Grundversorgung in die staatlichen Schulplanungen aufzunehmen. 


Die Synode dauert bis Samstag. Auf der Tagesordnung der 122 Kirchenparlamentarier, die rund eine Million Protestanten in Berlin, Brandenburg und der schlesischen Oberlausitz vertreten, steht auch ein knapp 200-seitiges Umweltkonzept. Das Kirchenparlament will außerdem Thesen für die weitere Entwicklung der Landeskirche beschließen.

 

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