Gedächtniskirchen-Pfarrer in Ruhestand verabschiedet

Der langjährige Pfarrer an der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Martin Germer, ist im Rahmen eines Gottesdienstes in den Ruhestand verabschiedet worden. Der Berliner evangelische Bischof Christian Stäblein sagte bei dem Gottesdienst am Sonntagabend, Germer habe der Kirche fast zwei Jahrzehnte lang ein „unverwechselbares Gesicht gegeben“. Er sei mit seiner Leidenschaft, Menschlichkeit und seinem theologischen Geist Anker und Identitätspunkt gewesen.

Germer erinnerte an den Terroranschlag von 2016 auf dem Berliner Breitscheidplatz. In der Zeit nach dem Attentat hätten zahlreiche Menschen in der Gedächtniskirche einen „Ort für ihre Erschütterung, für ihre Anteilnahme, ihre Trauer“ gesucht.

Neben dem Schrecklichen habe sich ihm große Dankbarkeit für die damalige große Hilfsbereitschaft von Menschen, Organisationen und Institutionen eingeprägt: „Da wurde anschließend erstaunlich viel möglich“, sagte er im Hinblick auf den Austausch mit der Berliner Senatskanzlei.

Der 65-Jährige war 17 Jahre lang an der Gedächtniskirche als Gemeindepfarrer tätig. Er bleibt zunächst für ein Jahr Beauftragter für Bauvorhaben wie die Sanierung der blauen Waben des Glockenturmes und die Umgestaltung des Foyers.

Die neue Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ist gemeinsam mit der Turmruine der historischen Kirche ein Wahrzeichen Berlins. Die 1895 eingeweihte Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg 1943 bei einem Bombenangriff zerstört, die Turmruine wurde zum Mahnmal. 1961 wurde die nach einem Entwurf des Architekten Egon Eiermann (1904-1970) gestaltete neue Gedächtniskirche fertiggestellt.

(epd)