22.03.2023
Von Pröpstin Christina-Maria Bammel
„Virtueller“ Wasserverbrauch, Klimakrise, Strukturwandel und Kohleausstieg – was wird da aus unserem Wasser? Braucht die Welt einen Weltwassertag?
Sie braucht an vielen Stellen vor allem Wasser in Zeiten zurückgehender Pegel. Wasserstress steht an, Wasserstrategien ebenfalls. Je nach Saison und Region bereiten wir uns vor. Seit biblischen Zeiten wissen wir: Brunnen und Flüsse, Seen sind seit biblischen Zeiten kostbar.
Wasser spendet und Wasser bedroht Leben. Die Bibel kennt auch die Gefahr der Meere. Von alters her Sorge um das Wasser also. Es sorgt für Wachstum und Wohlergehen, solange es sauber und zuverlässig vorhanden ist.
Wer sich um das Leben auf diesem Planeten sorgt, achtet den Lauf des Wassers. Um den Verteilungskampf in Sachen Wasser, um Dürren und verheerende Überflutungen. Die Lausitz in unserer Landeskirche hat ein besonderes Wasserthema. Auch nach den regenreichen ersten Wochen in diesem Jahr braucht die angespannte Wassersituation in der Lausitz weiterhin unsere volle Aufmerksamkeit.
Denn mit Blick auf die vergangenen vier Dürrejahre in der Region ist dies leider kein Grund zur Entwarnung. Dass nun aktuell in Welzow ein noch größerer Tagebaurestsee als der Cottbuser Ostsee geplant ist, besorgt vor diesem Hintergrund umso mehr: Auf diese Weise würde eine weitere große Verdunstungsfläche für das so kostbare Gut Wasser entstehen.
Kann hier politisch gegengesteuert werden?
Die große Verzögerung bei der Flutung am Cottbuser Ostsee erinnert daran, dass die Wasserproblematik in der Lausitz noch ungelöst ist. Menschen vor Ort fragen zu Recht, woher das Wasser kommen soll, um den See zu füllen. Es liegt in unserer Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen, die Folgen des Klimawandels ernst zu nehmen und heute die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen. Warum sich Christen und Christinnen darum kümmern? Liegt auf der Hand: Wasser ist Mittel zum Leben im Netz der Geschöpflichkeit. Empfangen wir es achtsam und gebrauchen es fair.