25.08.2023
Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora erinnert mit mehreren Veranstaltungen an die Gründung des sogenannten „Speziallagers Nr. 2“ im August vor 78 Jahren. Von Mitte September bis Mitte Oktober sind Vorträge und Führungen zur Nachnutzung des nationalsozialistischen Arbeits- und Vernichtungslagers durch die sowjetische Besatzungsmacht nach 1945 geplant, teilte die Stiftung am Freitag in Weimar mit.
Den Auftakt macht am 16. September das 32. Buchenwaldtreffen des Vereins Initiativgruppe Buchenwald 1945-50. Auf dem Trauerplatz gegenüber dem Ausstellungsgebäude zum sowjetischen Speziallager werde der ehemaligen Inhaftierten und ihrer Schicksale gedacht. Für die Überlebenden spricht Günter Schnabel, der als 16-Jähriger in das Speziallager eingewiesen wurde und dort bis 1950 in Haft blieb.
Am 20. Oktober beleuchtet die Stiftung in mehreren Vorträgen einzelne Aspekte der kommunistischen Verfolgung und deren Aufarbeitung nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Zum Teil geschehe dies in Kooperation mit der in ihrem Heimatland inzwischen verbotenen russischen Menschenrechtsorganisation Memorial.
Im August 1945 errichtete das sowjetische Volkskommissariat für Inneres auf Teilen des Geländes des ehemaligen KZ Buchenwald das Speziallager Nr. 2. Bis zur Auflösung im Februar 1950 waren dort rund 28.500 Menschen interniert. Zumeist handelte es sich um lokale Funktionsträger der NSDAP, aber auch Jugendliche und Denunzierte befanden sich unter ihnen. Mehr als 7.000 Menschen starben an Unterernährung und Krankheiten.
Das Gedenken der Initiativgruppe Buchenwald 1945-50 e.V. findet am 16. September um 10 Uhr auf dem Trauerplatz gegenüber dem Ausstellungsgebäude zum sowjetischen Speziallager statt.
(epd)
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