16.07.2024
Der Gedenkort für das KZ Oranienburg soll bis 2026 neu gestaltet werden. Dafür erhalte die Stadt rund 280.000 Euro Fördermittel aus dem Bundesbauministerium, teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit. Oranienburg gehöre zu den bundesweit 17 Städten, die aus mehr als 100 Bewerbungen für das Förderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ ausgewählt worden seien. Anlässlich des 75. Jubiläums des Grundgesetzes sollten mit dem Programm in diesem Jahr vornehmlich Orte der Demokratiebildung und der Erinnerung gefördert werden.
Mit dem Programm fördert der Bund den Angaben zufolge seit 2014 Vorhaben mit besonderer nationaler und internationaler Wahrnehmbarkeit, hoher baukultureller Qualität, überdurchschnittlichem Investitionsvolumen und Innovationspotenzial.
Eine rund 60 Meter lange Mauer ist den Angaben zufolge der letzte Überrest des KZ Oranienburg. Für die Neugestaltung des seit DDR-Zeiten bestehenden Gedenkortes liege bereits ein Architektenentwurf vor, hieß es. Mit Bildern und Texten auf Stelen solle vor der historischen Mauer die Geschichte des Konzentrationslagers und der NS-Opfer erzählt und ihrer gedacht werden.
Das KZ Oranienburg wurde von den Nazis 1933 als erstes Lager seiner Art in Preußen eingerichtet. Auf dem Gelände einer früheren Brauerei wurden den Angaben zufolge vor allem politische Gegner des NS-Systems, insbesondere Sozialdemokraten und Kommunisten, aber auch jüdische Gefangene inhaftiert. Vor 90 Jahren wurde dort der Schriftsteller und Anarchist Erich Mühsam (1878-1934) ermordet. Im Juli 1934 wurde das Lager aufgelöst.