12.02.2014
Der Präsident des Brandenburgischen Oberlandesgerichts, Wolfgang Kahl, hat die Rückgabe der historischen Schöppenstuhl-Bibliothek aus Berlin gefordert.
12. Februar 2014. Brandenburg an der Havel (epd). Der Präsident des Brandenburgischen Oberlandesgerichts, Wolfgang Kahl, hat die Rückgabe der historischen Schöppenstuhl-Bibliothek aus Berlin gefordert. Die rund 2.300 Bände mit Dokumenten über die mittelalterliche Rechtsprechung könne nach Aussage von Domdechant und Altbischof Wolfgang Huber wieder zu angemessenen Bedingungen im evangelischen Domstift aufbewahrt werden, erklärte Kahl am Dienstag in Brandenburg an der Havel.
Auch Landtagspräsident Gunter Fritsch (SPD) und Generalstaatsanwalt Erardo Rautenberg hatten sich für die Rückgabe der Bibliothek durch die Berliner Stiftung Preußischer Kulturbesitz ausgesprochen. Die Bibliothek habe eine starke innere Verbindung zur Stadt Brandenburg an der Havel, betonte Kahl: «Eine Vereinbarung, die die Rückkehr der Sammlung an den Sitz des heutigen Obergerichts ermöglicht, würde ich außerordentlich begrüßen.»
Der Schöppenstuhl der Markgrafschaft Brandenburg wurde 1232 eingerichtet und hatte die Funktion eines Obergerichts. Ab 1817 wurde die Gerichtsbibliothek im Amtsgericht von Brandenburg an der Havel aufbewahrt, später wurde sie den Angaben zufolge aus Sicherheitsgründen in der Berliner Humboldt-Universität und 1963 in die Berliner Staatsbibliothek verlagert.