26.06.2021
Am Sonntag, 27. Juni 2021, um 15 Uhr in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und im Livestream
Unter dem Leitwort "... zu eurem Gedächtnis: visual history" wird am Sonntag, dem 27. Juni, um 15 Uhr in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und im Livestream in Berlin die Woche der Brüderlichkeit eröffnet. Mit diesem Thema soll die Bedeutung visueller Medien für die Erinnerungs- und Gedenkkultur reflektiert werden.
Bischof Stäbleins Grußwort zur Woche der Brüderlichkeit können Sie hier im Wortlaut nachlesen:
"Bald werden sie alle gegangen sein, sie, die uns aus persönlichem Erleben von dem erzählen konnten, was ihnen in der Zeit der Nationalsozialisten widerfahren ist. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die bereit waren zu berichten, damit nicht wieder geschieht, was sie erlebt hatten. Nun braucht es andere Wege der Erinnerung. Bilder, Interviews, alles, was persönliche Erfahrung lebendig hält.
Damit die Geschichte der Opfer sichtbar, hörbar, erlebbar bleibt. Ihre Stimmen dürfen nicht verstummen. Um ihrer, um unseretwillen nicht. Und damit die Nachgeborenen von ihnen wissen, sie nicht überhören können.
Visual History hält ihre Stimme und ihre Bilder fest, schafft virtuelle Räume der Kommunikation. Lässt lebendig bleiben, was für die Erinnerungs- und Gedenkkultur und noch viel mehr für den Dialog der Gegenwart unentbehrlich ist: das eigene Erleben, die Sicht der Betroffenen. Gut, dass diese Aufgabe seit längerem im Blick ist und konsequent verfolgt wird.
Zeitzeuginnen und Zeitzeugen haben enorme Arbeit geleistet, um uns diese lebendige Erinnerung zu ermöglichen. Immer wieder haben sie sich eigenen Erfahrungen und Traumatisierungen gestellt, um unsere Gesellschaft vor dem Vergessen zu bewahren. Jugendliche durften ihnen unbefangen begegnen und ihre Fragen stellen.
Ich bin berührt und dankbar von der Versöhnungsarbeit, die durch Zeitzeuginnen und Zeitzeugen angestoßen wurde. Erinnern. Niemals vergessen. Gerade jetzt."
Das Programm am Sonntag um 15 Uhr im Einzelnen:
Begrüßung
Jael Botsch-Fitterling, Jüdische Vorsitzende der GCJZ Berlin
Martin Germer, Pfarrer der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche
Reinhard Naumann, Bezirksbürgermeister von Charlottenburg-Wilmersdorf
Grußworte
Gerry Woop, Staatssekretär für Europa
Boris Ronis, Rabbiner der Jüdischen Gemeinde zu Berlin
Dr. Christina-Maria Bammel, Pröpstin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
Dr. Matthias Heinrich, Weihbischof im Erzbistum Berlin
Festvortrag
Dr. Anja Siegemund, Direktorin der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
Verleihung der Jeanette-Wolff-Medaille
an Margot Friedländer, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, Ehrenbürgerin von Berlin
Musikalische Umrahmung
Schülerinnen und Schüler - Preisträger des Bundesjugendwettbewerbs „Jugend musiziert“
Anmeldung erforderlich:
Telefonisch: 030 – 821 66 83
E-Mail: gcjz.berlin
Die Veranstaltung wird live auf Facebook übertragen