Helfer: Viele Flüchtlinge gehen in die Ukraine zurück

17.03.2022

Eberswalde (epd). Viele Flüchtlinge aus der Ukraine kehren nach Einschätzung eines Helfers mit Kontakten in die Region inzwischen wieder in ihr Land zurück, um dort zu helfen. Bei dem jüngsten seiner Hilfstransporte am vergangenen Wochenende habe es am polnischen Grenzübergang Medyka neben Menschen, die das Land verlassen, auch „einen Strom wieder zurück“ gegeben, sagte der Gastronom Michael Otto aus Eberswalde dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der 44-Jährige, der mit einer Ukrainerin verheiratet ist, fährt seit Kriegsbeginn jedes Wochenende mit Hilfstransporten zur Grenze. Der nächste Transport soll am Freitag starten.

Auch im eigenen Bekanntenkreis zeichne sich ab, dass Menschen „wieder ins Kriegsgebiet zurück wollen“, um dort zu helfen, sagte Otto: „Das geht los beim Stullenschmieren, Suppekochen, irgendwelche Sachen in der Administration machen, Telefondienste, Spenden, die gekommen sind, ausgeben.“ Auch dies müsse dort gemacht werden. Dabei würden nun auch viele helfen wollen, die das Land vorher verlassen haben.

Von der Spendenbereitschaft für die Ukraine sei er überwältigt, sagte Otto. Inzwischen seien Lkws nötig, um die Sachspenden aus Eberswalde zur gut 900 Kilometer entfernten ukrainischen Grenze zu bringen. Darunter sei auch viel dringend benötigtes medizinisches Material. „Wir beliefern drei Krankenhäuser, genau definierte Kreise, die das kriegen“, sagte Otto: „Wir machen die Transporte mit Verwandten und Bekannten in der Ukraine, die wissen auch ganz genau, wem sie das übergeben müssen und dürfen.“

Die Hilfstransporte würden jedoch durch „Spendentourismus“ und Bürokratie erschwert. Unorganisierte Helfer, die an die Grenze fahren, behinderten den Verkehr und verursachten lange Wartezeiten. „Wenn alle direkt zur Grenze fahren, um zu helfen, staut sich das einfach unheimlich“, sagte Otto: „Das müsste alles besser koordiniert sein.“ Hilfsgüter müssten nun zudem angemeldet oder mit Schreiben von ukrainischen Organisationen angefordert werden, um sicherzustellen, dass sie nicht unberechtigt weiterverkauft werden. Dies führe zu großen Verzögerungen.

Er habe auch versucht, Menschen aus der Ukraine herzuholen. Dies sei jedoch auf geringes Interesse gestoßen, sagte Otto: „Viele, denen wir das angeboten haben, Freunde, Bekannte, die wollen gar nicht weg von dort, sondern die bleiben vor Ort.“ Er werde auch nach Kriegsende weiter helfen, kündigte er an: „Wenn der Krieg vorbei ist, geht es für uns weiter.“ Dann wolle er mit seinem Netzwerk beim Wiederaufbau helfen.

epd-Gespräch: Yvonne Jennerjahn

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