Holzschuher würdigt Brandenburgs Notfallseelsorge

24. August 2014. Potsdam (epd). Brandenburgs Innenminister Ralf Holzschuher (SPD) hat die Notfallseelsorge im Bundesland gewürdigt. Die Teams der vor 20 Jahren gegründeten psychosozialen Notfallversorgung seien wichtige Helfer in Notlagen, erklärte Holzschuher am Samstag in Potsdam: "Sie leisten Erste Hilfe für die Seele."

In den 17 märkischen Notfallseelsorgeteams arbeiten den Angaben zufolge rund 200 insbesondere theologisch, medizinisch oder psychosozial ausgebildete Fachkräfte ehrenamtlich mit. Sie werden zu rund 700 Einsätzen pro Jahr von der Verletztenbetreuung bis zur Unterstützung der Polizei beim Überbringen von Todesnachrichten gerufen.

Die Seelsorger, darunter auch Pfarrer, stünden den Opfern von schweren und schwersten Unfällen oder Katastrophen und deren Angehörigen zur Seite, betonte der Minister: "Sie helfen aber auch den Helfern, die bei Notfällen oftmals nicht nur bis zur Grenze der physischen Belastbarkeit arbeiten, sondern häufig auch an die Grenzen der psychischen Belastbarkeit kommen."

Brandenburg sei Vorreiter beim Aufbau eines flächendeckenden und einheitlichen Angebots zur psychosozialen Notfallversorgung gewesen, betonte Holzschuher. Inzwischen sei die Notwendigkeit der qualifizierten Betreuung von Opfern, Angehörigen und Einsatzkräften auch bundesweit anerkannt. Die psychosoziale Notfallversorgung in Brandenburg wurde 1994 als Notfallseelsorge gegründet, fünf Jahre später folgte das sogenannte Einsatznachsorgeteam.

Das Einsatznachsorgeteam (ENT) unterstützt den Angaben zufolge landesweit Einsatzkräfte bei der Bewältigung von Stressreaktionen nach psychisch stark belastenden Einsätzen. Das Einsatznachsorgeteam mit seinen 30 Mitgliedern wird rund 80 Mal im Jahr angefordert.