"Im Alltag vergessen wir oft, was uns als Christen trägt"

2. März 2014. Berlin (epd). Mehr als eine halbe Million Mitglieder der evangelischen Landeskirche in Berlin und im angrenzenden Umland erhalten in der kommenden Woche Post. Die Berliner Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein verschickt zwischen dem 4. und 8. März zur beginnenden Passionszeit einen "geistlichen Impuls für die Stadt". Der Evangelische Pressedienst (epd) sprach mit Trautwein über die Zielsetzung.

epd: Welchen Impuls möchten Sie den Menschen mit diesem Brief auf den Weg geben?

Ulrike Trautwein: Im Alltag vergessen wir oft, was uns als Christinnen und Christen trägt - das Vertrauen und der Glaube an Gott und seinen Sohn Jesus Christus. Ich möchte mit dem Brief an diese Ursprünge unseres Glaubens erinnern. Mich stärkt der Gedanke daran - und ich wünsche mir, dass es den Leserinnen und Lesern des Briefes ähnlich geht.

epd: Bereits in den Vorjahren hatten Sie und Ihr Vorgänger im Amt Briefe an Kirchenmitglieder geschrieben. Was erhoffen Sie sich von dieser nicht alltäglichen Form der "Kundenansprache"?

Trautwein: Mit dem Brief wollen wir vor allem die Menschen erreichen, die wir eher selten im normalen Gemeindealltag sehen. Ihnen - und natürlich auch allen anderen - wollen wir dafür danken, dass sie dazu gehören und so die vielfältige Arbeit der Kirche unterstützen. An den zahlreichen Reaktionen auf die beiden vorherigen Briefe haben wir gesehen, dass viele Menschen diese Art der Kontaktaufnahme sehr schätzen.

epd: Die Passionszeit steht vor der Tür: Wie sollten die Berliner Christen die Zeit bis Ostern nutzen?

Trautwein: Für mich ist die Idee des Innehaltens, des Zur-Ruhe-Kommens in der Passionszeit zentral. Was macht meinen Alltag so anstrengend? Worauf kann ich verzichten? Sich das bewusst zu machen, kann dabei helfen, wieder Anschluss an die Kraftquellen des Lebens zu finden.