In Ägypten herrscht Aufbruchstimmung

21.02.2014

Insbesondere die koptischen Christen sind voller Hoffnung, dass sich die Situation nach der Verfassungsreform grundlegend verbessert.

21. Februar 2014. Berlin (epd). Berlins evangelischer Bischof Markus Dröge hat ein grundsätzlich positives Fazit seiner mehrtägigen Reise nach Ägypten gezogen. Insbesondere die koptischen Christen im Land seien voller Hoffung, dass nach der Verfassungsreform von Mitte Januar nun die Situation für sie merklich verbessert, sagte Dröge dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag nach seiner Rückkehr. In den koptischen Kirchen herrsche vor allem unter der jüngeren Generation Aufbruchstimmung. "Durch die Erfahrung der beiden Revolutionen in Ägypten, dass man etwas verändern kann, sind jetzt viele motiviert, sich politisch zu engagieren."

 

Das ägyptische Militär habe zugesagt, beim Aufbau zerstörter Kirchen zu helfen. Das Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche, Papst Tawadros II, habe Dröge berichtet, dass Schäden der Kirchen analysiert und in drei Kategorien von schwer bis leicht zerstört unterteilt worden seien. Ein Aufbauplan sei bereits erstellt. Erste evangelisch-koptische Kirchen würden bereits schon wieder aufgebaut, sagte der Bischof. Allein nach dem Sturz von Präsident Mohammed Mursi im Juli 2012 gingen mehr als 80 Kirchen in Flammen auf. Christen waren Angriffen durch die Anhänger der Muslimbruderschaft ausgesetzt

 

Gleichzeitig bezeichnete Dröge die Lage in Ägypten als "zwiespältig". Für große Teile der Bevölkerung sei General Abdel Fattah al-Sisi ein Hoffnungsträger, der wahrscheinlich in wenigen Wochen als Präsidentschaftskandidat ins Rennen geht. "Die Menschen erwarten vom Militär, dass es dem Land zunächst einmal Sicherheit und Stabilität bringt", sagte Dröge. Dennoch sei die Menschenrechtssituation am Nil schwierig. "Menschenrechtsaktivisten dringen darauf, dass auf Dauer eine freie Gesellschaft nur möglich ist, wenn eine Zivilgesellschaft aufgebaut wird, in der für alle die Menschenrechte gelten."

 

Dröge betonte, dass sich viele Ägypter von Europa mehr wirtschaftliche Unterstützung wünschten. "Die wirtschaftliche Situation des Landes ist desolat. 50 Prozent der Menschen leben unterhalb des Armutsniveaus", sagte der Bischof. Die Herausforderung, vor der eine neu gewählten Regierung stehen wird, sei die wirtschaftliche Lage deutlich zu verbessern. In dieser schwierigen Situation sollte der Westen dem Land am Nil helfen.

 

Dröge hatte sich seit Dienstag in Ägypten aufgehalten. Begleitet wurde er vom Direktor des Berliner Missionswerks, Roland Herpich.

 

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