28.08.2024
Nach dem mutmaßlich islamistischen Messeranschlag in Solingen lädt das Berliner Drei-Religionen-Projekt House of One am Donnerstag zu einem interreligiösen Friedensgebet mit Muslimen, Christen und Juden ein. „In diesen dunklen Stunden trauern wir gemeinsam, trösten und stehen als Gemeinschaft zusammen“, erklärte Rabbiner Andreas Nachama von der Stiftung House of One am Mittwoch in Berlin. Neben dem Rabbiner und dem Imam Kadir Sanci vom House of One wird die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD), die evangelische Theologin Margot Käßmann, an dem Gebet teilnehmen.
Die Tat habe ihn sehr getroffen, sagte Sanci laut Mitteilung. „In Deutschland darf es weder für religionsbezogenen noch rechten Terrorismus Raum geben. Das ist eine Aufgabe, die uns allen gestellt ist. Nur gemeinsam können wir dieser Entwicklung entgegenwirken, um dauerhaften Frieden in unserer Gesellschaft zu schaffen“, sagte der islamische Theologe.
Rabbiner Nachama mahnte, Hass, Verblendung und radikale Einflüsse bereiteten den Weg zu solchen Gewalttaten. „Wir dürfen uns nicht spalten lassen. Lasst uns in dieser schweren Zeit nicht der Versuchung vermeintlich einfacher Lösungen nachgeben“, appellierte er.
Am Freitagabend hatte der mutmaßliche IS-Attentäter Issa Al H. beim „Fest der Vielfalt“ in Solingen Besucher mit einem Messer attackiert. Drei Menschen wurden getötet, acht verletzt. Der 26-jährige Syrer wurde am Samstagabend festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft.
Info: Interreligiöses Friedensgebet mit Margot Käßmann, Donnerstag, 29. August, um 18 Uhr in der House of One-Box am Petriplatz in Berlin-Mitte.