18.08.2014
Berlin (epd). Der Berliner Bischof Markus Dröge hat sich angesichts der Menschenrechtsverletzungen durch die radikal-sunnitische Terrorgruppe Islamischer Staat im Irak für ein "energisches Eintreten" der Weltgemeinschaft ausgesprochen. "Das ethische Kriterium, rechtserhaltende Gewalt nur dann anzuwenden, wenn dadurch schlimmerer Schaden für Menschen abgewendet wird", werde in der aktuellen Situation im Irak erfüllt, erklärte Dröge am Samstag im RBB-Hörfunk.
Allerdings erfolge der militärische Eingriff der USA ohne eine Ermächtigung des Weltsicherheitsrates. "Das ist und bleibt ethisch problematisch, denn nur wenn das Recht auf allen Seiten geachtet wird, kann der Weltfrieden dauerhaft bewahrt werden", sagte der evangelische Landesbischof weiter.
Gewalt dürfe immer nur als letztes Mittel eingesetzt werden, betonte Dröge. Angesichts fehlender überzeugender Konzepte zur Verhinderung humanitärer Katastrophen wie im Irak und in Syrien plädiert der evangelische Theologe für eine Stärkung der UN-Blauhelmtruppen und eine wirksame Begrenzung des Waffenhandels, "an dem auch Deutschland massiv beteiligt ist".
Ein glaubwürdiger Einsatz für den Frieden beinhalte beides, fügte Dröge hinzu: "Die Verhinderung von Konflikten und im Notfall den begrenzten und völkerrechtlich abgesicherten Einsatz von militärischer Gewalt, um Menschenrechtsverletzungen nicht tatenlos zuzusehen."