02.04.2023
Die Jüdische Gemeinde in Berlin erinnert am 18. April an den 80. Jahrestag des Warschauer Ghetto-Aufstandes. Zum Gedenken Jom Haschoa (Tag der Schoah) vor dem Gemeindehaus in der Berliner Fasanenstraße werden neben dem Gemeindevorsitzenden Gideon Joffe auch Vertreter des Landes erwartet, kündigte die Jüdische Gemeinde auf ihrer Internetseite an.
Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung wird am Mahnmal vor dem Gemeindehaus ein Kranz niederlegt. Das jüdische Totengebet, das Kaddisch, spricht Rabbiner Yitshak Ehrenberg. Das Gebet „El mole Rachamim“ (Gott voller Erbarmen) im Gedenken an die Holocaust-Opfer singt Kantor Isidoro Abramowicz.
Bereits ab dem Vormittag werden am 18. April ganztägig vor dem Gemeindehaus die Namen der 55.696 von den Nazis ermordeten Berliner Juden aus dem Gedenkbuch des Landes vorgelesen. Die Namenslesung wird seit 1996 jährlich veranstaltet.
Wegen des jüdischen Kalenders variiert das Datum des Gedenktages Jom Haschoa. Er liegt aber immer um den 19. April herum, dem Beginn des Aufstands im Warschauer Ghetto 1943. Eingeführt wurde der Gedenktag 1951 in Israel, wo an dem Tag in Gedenken an die Holocaust-Opfer für Minuten der Verkehr zum Erliegen kommt.
Der etwa vierwöchige Ghetto-Aufstand richtete sich gegen die deutschen Besatzer und Deportationen in die NS-Vernichtungslager. Er wurde zum Symbol des jüdischen Widerstands gegen die Nazis. Etwa 13.000 Juden starben während des Aufstandes, fast 7.000 wurden in das Vernichtungslager Treblinka deportiert. Die verbleibenden etwa 36.000 Menschen wurden in andere Lager gebracht, vor allem nach Majdanek.
(epd)