Käßmann: Frauen gehören ins Amt - Disput in Erfurt mit katholischer Kirche zu Zölibat

31.01.2014

Die frühere Vorsitzende des Rates der EKD nannte die Frauenordination eine Konsequenz der reformatorischen Tauftheologie.

31. Januar 2014. Erfurt (epd). Die Reformationsbotschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, hat die Frauenordination gewürdigt. Dies sei "keine Anpassung an den Zeitgeist". "Ich glaube, Frauen gehören ins Amt", sagte Käßmann am Donnerstagabend in Erfurt beim 12. Petersberger Disput zum Thema "Luther, der Zölibat und die Frauen" in Erfurt. Die frühere Vorsitzende des Rates der EKD nannte die Frauenordination eine Konsequenz der reformatorischen Tauftheologie. Das bedeute, dass "Männer wie Frauen jedes Amt wahrnehmen können in unserer Kirche", sagte Käßmann.

 

Sie räumte ein, dass sich die Frauenordination erst in einem langwierigen Prozess durchgesetzt habe, in dem oft auch nichttheologische Fragen eine Rolle gespielt hätten. "Es hat ein paar Jahrhunderte gedauert, bis das klar wurde. Aber klar ist es", fügte sie hinzu.

 

Der katholische Kontrahent Käßmanns in dem von der "Thüringer Allgemeinen" veranstalteten Disput, der Erfurter Domkapitular, Gregor Arndt, nannte die Frauenordination in der evangelischen Kirche "einen Impuls der reformatorischen Linie, für den ich dankbar bin". Er sehe aber die Zukunft eher in der Entwicklung von "Kooperationen und Netzwerken".  Zugleich wies er darauf hin, dass die Gesellschaft insgesamt noch keine Balance im Verhältnis von Männern und Frauen gefunden habe.

 

Erwartungsgemäß kontrovers diskutierten Käßmann und Arndt in der Erfurter Thomaskirche das Thema Zölibat. Käßmann sagte, aus reformatorischer Perspektive spreche gar nichts für einen verordneten Zölibat. Zölibatäres Leben sei nicht grundsätzlich der bessere Weg zu Gott. "Der Schritt in die Ehe war ein theologisches Signal, das deutlich machen sollte: Auch das Leben mit Sexualität, Kindererziehung, mitten im Alltag der Welt, ist Gott wohlgefälliges Leben", sagte Käßmann.  Entscheidend sei, sein Leben in Verantwortung vor Gott zu leben.  Arndt entgegnete, die Entscheidung zum Zölibat sei für ihn eine "freie Entscheidung". Der Begriff "Zwangszölibat" stilisiere katholische Priester zu Opfern eines Zwangssystems. "Das geht an der Wirklichkeit vorbei", sagte Arndt.

 

Er plädiere dafür, den Zölibat institutionell zu stärken. "Offen aber ist, ob das in der jetzigen Form geschehen muss", sagte der Theologe. Es sei immer neu zu fragen, welche Aufgaben mit dem Priesteramt verbunden sein sollen, um das zölibatäre Priestertum zu stärken.

 

Ablehnend äußerte sich Arndt zu einer Abschaffung des Zölibats mit einer singulären Entscheidung, zumal die Debatte stark aus europäischer Sicht geführt werde. Zum jetzigen Zeitpunkt würde das "eine tiefe Spaltung" der katholischen Kirche nach sich ziehen. "Das wäre das falsche Signal", sagte Arndt.

 

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