12.03.2014
Die Online-Handreichung «Was tun, damit's nicht brennt?» gibt auf 24 Seiten Erfahrungen aus der zivilgesellschaftlichen und kirchlichen Beratungsarbeit gegen Rechtsextremismus weiter.
12. März 2014. Berlin (epd). Nach zahlreichen Aktionen von Neonazis gegen Flüchtlingsheime haben evangelische Kirche und Anti-Rechtsextremismus-Berater einen Leitfaden zur Unterstützung der Heime veröffentlicht. Die Online-Handreichung «Was tun, damit's nicht brennt?» gibt auf 24 Seiten Erfahrungen aus der zivilgesellschaftlichen und kirchlichen Beratungsarbeit gegen Rechtsextremismus weiter, teilte die Aktion Sühnezeichen am Mittwoch in Berlin mit. Enthalten seien unter anderem Handlungsempfehlungen für «Willkommensbündnisse», Vorschläge zur Unterstützung von Geflüchteten und Empfehlungen zum Umgang mit Rechtsextremen bei öffentlichen Veranstaltungen.
Der Leitfaden richte sich an ein breites Spektrum zivilgesellschaftlicher Gruppen von Kirchengemeinden und anderen Glaubensgemeinschaften über Nachbarschafts- und Gewerkschaftsgruppen bis hin zu antirassistischen Initiativen, Flüchtlingsselbstorganisationen und Einzelpersonen, hieß es. Die Online-Broschüre wird von der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche & Rechtsextremismus, der Evangelischen Akademie zu Berlin und der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin herausgegeben.
Nach den Erfahrungen mit rassistischen Mobilisierungen vor allem in Berlin-Hellersdorf soll der Online-Leitfaden den Angaben zufolge diejenigen unterstützen, die in größeren und kleineren Kommunen in Ost und West mit ähnlichen Kampagnen der extremen Rechten konfrontiert sind, hieß es weiter. Vor allem im Vorfeld der Europawahlen sowie der Landtags- und Kommunalwahlen in Thüringen und Sachsen sei eine Eskalation extrem rechter Aktionen gegen Geflüchtete und Zuwanderer zu befürchten.
Umso notwendiger sei es, jetzt durch Willkommensbündnisse vor Ort rassistischen Mobilisierungen entschlossen entgegenzutreten, betonte Bianca Klose von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR). Diese Handreichung soll dazu ermutigen, sich gemeinsam vor Ort zu engagieren und mögliche Differenzen dabei auszuhalten, erklärte Christian Staffa, Studienleiter an der Evangelischen Akademie zu Berlin.