Kirchen danken Wowereit für Zusammenarbeit

26. August 2014. Berlin (epd). Die beiden großen Kirchen haben den angekündigten Rückzug von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) mit Respekt zur Kenntnis genommen. Der evangelische Berliner Bischof Markus Dröge sagte am Dienstag in Berlin, Wowereit habe das Bild der Stadt in den zurückliegenden 13 Jahren geprägt und in der zusammenwachsenden Stadt deutliche Akzente gesetzt. Wie solide die Beziehungen zwischen Senat und Kirche seien, zeige sich auch bei den kontroversen Themen wie dem Volksentscheid Pro Reli oder dem Sonntagsschutz.

Wowereit habe seine Ziele immer unmissverständlich und deutlich verfolgt, ohne dass darunter die konstruktive Arbeit gelitten hätte. Dröge erinnerte an "zahlreiche Schnittpunkte zwischen Politik und Kirche beim Einsatz für das Gemeinwohl". Als Beispiele nannte er den Kampf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und den Dialog der Religionen, den der SPD-Politiker besonders gefördert habe. Besonders freue ihn, dass Berlin nach dem Ökumenischen Kirchentag 2003 auch die Gastgeberschaft für einen Kirchentag im Jahre 2017 zum 500. Jahrestag der Reformation in Aussicht gestellt habe, betonte Bischof Dröge.

Der katholische Bischof Rainer Maria Woelki dankte dem SPD-Politiker für die gute Zusammenarbeit unter anderem für Flüchtlinge und in sozialen Fragen. "Wir sind uns nicht in allen Punkten einig geworden, so hätte ich mir ein größeres Entgegenkommen vor allem im Bereich des Religionsunterrichts gewünscht", fügte Woelki hinzu. Jedoch habe er Wowereits persönliche und herzliche Art sehr geschätzt.

Der seit 2001 regierende Wowereit hatte am Dienstagmittag überraschend seinen Rückzug aus der Politik zum Jahresende angekündigt. Vorgesehen ist nach seinen Worten, das Amt bei der Abgeordnetenhaus-Sitzung am 11. Dezember an einen Nachfolger zu übergeben. Weil es bisher keinen designierten Nachfolger gibt und auch ein SPD-Mitgliederentscheid möglich ist, hat Wowereit bezüglich des Datums aber Flexibilität signalisiert.