31.08.2022
Der Tod des früheren sowjetischen Staatspräsidenten und ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU), Michail Gorbatschow, hat auch bei den Berliner Kirchen Betroffenheit ausgelöst. „Wir trauern um Michail Gorbatschow“, twitterte der evangelische Bischof Christian Stäblein am Mittwoch. Gorbatschows Reformen seien untrennbar mit dem Aufbruch Europas und mit der wiedergewonnenen Einheit Deutschlands verbunden: „Mit seinem Mut und seiner Weitsicht hat er die Welt zum Besseren verändert. Dafür werden wir ihm immer dankbar sein“, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch erklärte auf Twitter, Berlin und das Erzbistum verdankten Michail Gorbatschow einen maßgeblichen Beitrag zur friedlichen Vereinigung. „Er ging auf dem als richtig erkannten Weg voran, obwohl er massiv angefeindet wurde und letztlich seine eigene Entmachtung hinnehmen musste“, so Koch. Das katholische Erzbistum und die evangelische Landeskirche waren durch die deutsche Teilung jahrzehntelang in zwei Teile getrennt.
Michail Gorbatschow war am Dienstag im Alter von 91 Jahren in Moskau gestorben. Der Friedensnobelpreisträger von 1990 gilt als einer der Väter der Deutschen Einheit und als Wegbereiter für das Ende des Kalten Krieges. Mit den USA schloss er weitreichende Abrüstungsverträge. In der Sowjetunion selbst hatte Gorbatschow mit seiner Politik von Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung) einen beispiellosen Reformprozess eingeleitet.
(epd)
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