23.12.2022
Koch und Trautwein feiern ökumenischen Weihnachtsgottesdienst. Lesen Sie hier die Weihnachtsansprache von Generalsuperintendentin Trautwein
Die evangelische Berliner Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein und der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch haben bei einer ökumenischen Christvesper in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche an die Opfer von Krieg und an Armut in der Gesellschaft erinnert. „Weihnachten ist nicht das Fest, an dem Dunkelheit, Tod und Hass ausgeblendet werden“, sagte Koch in dem am Freitag aufgezeichneten Fernsehgottesdienst. Weihnachten zeige, dass der Hass nicht stärker sei als die Liebe. Die Vesper, an der auch die Schauspielerin Anna Thalbach teilnahm, soll an Heiligabend im RBB-Fernsehen ausgestrahlt werden.
Die evangelische Generalsuperintendentin gedachte bei dem Gottesdienst Flüchtlingen in der Kälte, Menschen in zerbombten Häusern und Obdachlosen, die in Berlin auf der Straße leben. Einsame, Trauernde, Kranke und Sterbende bräuchten rettenden Schutz, Zuflucht und Rückzugsorte. Das gelte auch für die Menschen, denen ihr Leben zu viel werde vor lauter Veränderung und Krisen, oder denen das Klima in der Gesellschaft zu rau geworden sei.
An Weihnachten verstumme an manchen Orten sogar der Krieg für einen Augenblick, sagte Trautwein. Licht und Wärme zu Hause, unbeschwertes Zusammensein nach zwei Jahren Pandemie seien nicht mehr selbstverständlich: „Der kleine Stall von Bethlehem – er wird zum großen Zufluchtsort für die Welt.“
Weihnachten sei mit der Geburt von Jesus Christus kein romantisches Fest gewesen, fügte Koch hinzu. So werde es nicht in der Bibel geschildert. Vielmehr habe es von Anfang an diejenigen gegeben, die das Kind hassten und ihm nach dem Leben trachteten.
(epd)
Der RBB-Fernsehgottesdienst in der ARD-Mediathek
Hier finden Sie die Ansprache von Ulrike Trautwein zum Nachlesen