Konsistorialpräsident Seelemann: Kirche trifft Vorsorge für den Fall sinkender Einnahmen

06.06.2014

Erträgen aus Anlage- und Immobilienvermögen wird künftig eine stärkere Rolle bei der Finanzierung kirchlicher Arbeit zukommen.

6. Juni 2014. Berlin (epd). Der Berliner evangelische Konsistorialpräsident Ulrich Seelemann sieht seine Kirche für die erwartete schlechtere Finanzausstattung gerüstet. Es sei langfristig Vorsorge getroffen worden angesichts rückläufiger Mitgliederzahlen und sinkendem Kirchensteueraufkommen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten, sagte der Chefjurist der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Donnerstagabend bei einer Diskussion in Berlin. Er gehe davon aus, dass Erträge aus Anlage- und Immobilienvermögen künftig eine stärkere Rolle bei der Finanzierung kirchlicher Arbeit zukomme.

 

Der Chefjurist der evangelischen Landeskirche verteidigte das System der kirchlichen Finanzaufsicht. Die Mechanismen zur Selbstkontrolle in den Aufsichtsgremien funktionierten in aller Regel sehr gut. Jede Organisationseinheit in der evangelischen Kirche habe nur einen Haushalt, und der sei transparent. Allerdings seien auch in der evangelischen Kirche Einzelfälle von Misswirtschaft wie etwa zuletzt durch riskante Anlagestrategien im Dekanat München oder in der rheinischen Landeskirche trotz aller Selbstkontrollmechanismen nie ganz auszuschließen.

 

Der Dezernatsleiter Finanzen und Bau des Erzbistums Berlin, Bernd Jünemann, bekräftigte das Ziel des katholischen Erzbistums, bis 2016 schuldenfrei zu sein. Nach einer Überschuldung in Höhe von 114 Millionen Euro zu Beginn des neuen Jahrtausends sei die Sanierung durch eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen gelungen. Wichtig sei die Finanzhilfe anderer Bistümer gewesen, betonte Jünemann. Er verteidigte zugleich den geplanten Umbau der St. Hedwigskathedrale im Zentrum Berlins. Mit Blick auf den gegenwärtigen Zustand des Gebäudes seien ohnehin Investitionen notwendig. Gegenwärtig laufe noch der Architekturwettbewerb, so dass Kosten und Umfang noch nicht feststünden.

 

Für die kirchliche Sozialarbeit wandten sich Martin Matz, Vorstandsmitglied des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, und die Caritasdirektorin für das Erzbistum Berlin, Ulrike Kostka, gegen öffentliche Äußerungen, dass die Verbände ihre Mitarbeiter schlecht bezahlten. Diese unter anderem von Gewerkschaften vertretene Meinung treffe nicht zu. Die kirchlichen Träger seien bei den Gehältern Marktführer, sagte Kostka. Diakonie-Vorstand Matz zeigte sich zuversichtlich, dass in Bezug auf die finanzielle Ausstattung in der Pflege wegen des zunehmenden Fachkräftemangels mehr und mehr ein Umdenken auch bei den Verantwortlichen in Politik und Versicherungen einsetze. Die Einsicht, dass für eine gute Pflege insgesamt mehr Geld aufgewendet werden müsse, setze sich langsam durch, sagte Matz.

 

Die Diskussion fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Zehlendorfer Impulse» statt, die der Evangelische Diakonieverein Berlin-Zehlendorf e.V. anlässlich seines 120-jährigen Bestehens in diesem Jahr ins Leben gerufen hat.

 

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