06.10.2023
Bischof Christan Stäblein: "Kirche ist immer eine Kirche mit Geflüchteten".
Auf der diesjährigen Kunstauktion der evangelischen Kirche werden am 7. Oktober in der St. Matthäus-Kirche am Berliner Kulturforum 52 Kunstwerke versteigert. Die Mindestgebote liegen zwischen 100 und 9.000 Euro, sagte der Kunstbeauftragte der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und Direktor der kirchlichen Kunststiftung St. Matthäus, Hannes Langbein, am Dienstag in Berlin.
Unter den Hammer kommen Arbeiten unter anderem von Norbert Bisky, Thomas Florschuetz, Raul Walch, Strawalde , XOOOOX, Andrea Zaumseil, Bettina Krieg und Iwajla Klinke. Das höchste Mindestgebot von 9.000 Euro hat das Bild „Pature No 4“ von Maximilian Magnus, dessen Arbeiten in der Regel im fünfstelligen Bereich gehandelt werden.
Der Erlös kommt wie jedes Jahr kirchlichen und nichtkirchlichen Projekten der Flüchtlingshilfe zu Gute. In den vergangenen 27 Jahren seien so Gesamterlöse von mehr als 850.000 Euro erzielt worden, hieß es.
Schirmherren der Auktion sind der Berliner Bischof Christian Stäblein und die japanisch-schweizerische Künstlerin Leiko Ikemura. Auktionator ist der Berliner Kurator Fares Al Hassan.
Die 28. Ausgabe der Kunstauktion sei ein Neustart, sagte Langbein. Nicht nur der Ort sei neu, auch das Konzept sei verändert und die Jury verjüngt worden. Die Auswahl der Werke traf ein 13-köpfiges Gremium, das erstmals auch mit fünf Kuratorinnen und Kuratoren besetzt war.
Anders als in den Vorjahren konnten Arbeiten nicht mehr von jedem eingereicht werden, sondern die Kuratoren hätten ausgewählte Künstlerinnen und Künstlerinnen direkt angefragt, sagte Langbein. Davon erhoffe man sich auch einen höheren Gesamterlös. In den vergangenen 27 Jahren fand die Versteigerung jeweils in der Heilig-Kreuz-Kirche in Kreuzberg statt.
Bischof Christian Stäblein sagte, es gebe in der Berliner evangelischen Landeskirche wenig Projekte, die eine so große Wirkung erzielten, wie die Kunstauktion. Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskursverschiebung über Geflüchtete käme die Auktion gerade zum richtigen Zeitpunkt, sagte Stäblein. Flüchtlinge würden derzeit nur noch als Objekte und Zahlen wahrgenommen, kritisierte er: „Aber es handelt sich um Menschen, die ein Individualrecht auf Asyl haben.“ Die Kunstauktion sei auch ein Zeichen, dass „Kirche immer eine Kirche mit Geflüchteten ist“, betonte der Bischof.
(epd/EKBO)