13.09.2024
Potsdam/Berlin (epd). Eine Woche vor der Landtagswahl hat die evangelische Landeskirche die Unvereinbarkeit ihrer Überzeugungen mit Positionen der Brandenburger AfD unterstrichen. Deren Vorstellungen von einem rein deutschen Kulturrraum etwa verstießen gegen den Grundsatz, dass jeder Mensch unabhängig von seiner Herkunft die gleiche Würde habe, betonte der Beauftragte der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz für den Umgang mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Heinz-Joachim Lohmann, am Freitag in Berlin.
In Brandenburg wird am 22. September ein neuer Landtag gewählt. In Umfragen liegt die AfD, wenn auch nur noch knapp, vorn. Lohmann hob hervor, die Brandenburger AfD verfolge letztlich die Idee minderwertiger und höherwertiger menschlicher Rassen. Gerechtigkeit unter den Menschen und die Aufhebung aller Zertrennungen seien indes biblische Vorgaben und Wesensmerkmale der Kirche.
Auch wolle sich die AfD Brandenburg nicht von der Neonazi-Szene und anderen Rechtsextremisten abgrenzen, sagte Lohmann weiter: „Damit bewegt sich die AfD in einem Umfeld, das seit Anfang der 1990er Jahre für Gewalt und Bedrohung in Brandenburg steht.“ Für fast 200 Morde in Deutschland seien rechtsextremistisch motivierte Täter verantwortlich, davon 33 gesichert in Brandenburg. Die Landeskirche engagiere sich seit Langem in Bündnissen gegen den Rechtsextremismus und begleite dessen Opfer, so der Beauftragte.
Die Landeskirche hatte jüngst entschieden, dass öffentliche Auftritte für die AfD zum Verlust der Wählbarkeit in Gemeindekirchenräte und Gremien der Landeskirche führen.