16.03.2014
Die Aussagen seien «Stimmungsmache, mit der die niederen Instinke angesprochen werden, die alles Fremde abwehren», und widersprächen dem christlichen Menschenbild.
16. März 2014. Berlin (epd). Die Kritik an der Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff reißt nicht ab: Die mehrfach preisgekrönte Literatin habe in ihrer Dresdner Rede vor zwei Wochen «menschenverachtende Sätze über Kinder formuliert», die durch künstliche Befruchtung gezeugt wurden, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, am Samstag im Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Die Aussagen seien «Stimmungsmache, mit der die niederen Instinke angesprochen werden, die alles Fremde abwehren», und widersprächen dem christlichen Menschenbild.
Mit ihren Formulierungen über vermeintliche «Halbwesen» und «zweifelhafte Geschöpfe», die «halb Mensch, halb künstliches Weißnichtwas» seien, sei «Lewitscharoffs gewagte Künstlerrede abgestürzt», betonte Dröge. Die eigentlichen Themen der Rede wie die Frage, was der Glaube an eine «unbegrenzte Machbarkeit des Glücks mit der Seele des Menschen» mache, seien dadurch in den Hintergund gerückt. Sie hätten stattdessen eine sachliche Diskussion und «eine gelungene Rede verdient».
Lewitscharoffs Rede im Dresdner Staatsschauspiel hatte teils heftigen Protest und scharfe Kritik ausgelöst, unter anderem von anderen Schriftstellern und Künstlern. Die Schriftstellerin hatte ihre Rede zunächst verteidigt, dann aber einige der Formulierungen zurückgenommen.