"Mein Psalm" mit der Lyrikerin Yoko Tawada und Bischof Christian Stäblein

Am Mittwoch, den 5 Juli 2023, um 18 Uhr laden der Kunstbeauftragte der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Pfarrer Hannes Langbein, und die Stiftung St. Matthäus, Kulturstiftung der EKBO, zum jährlichen Kunstgottesdienst »Mein Psalm« in die St. Matthäus-Kirche (Matthäikirchplatz, 10785 Berlin) ein. Die Predigt hält traditionell Bischof Dr. Christian Stäblein, die Psalminterpretation stammt von der Lyrikerin und Übersetzerin Yoko Tawada.

Seit über 25 Jahren interpretieren zeitgenössische Lyriker*innen im Rahmen der »Mein Psalm«-Kunstgottesdienste biblische Psalmen mit eigenen Dichtungen. Yoko Tawada hat sich in diesem Jahr mit Psalm 102 auseinandergesetzt: »HERR, höre mein Gebet und lass mein Schreien zu dir kommen!« Im Kunstgottesdienst »Mein Psalm« liest sie ihren Psalm im Dialog mit der Predigt von Bischof Dr. Christian Stäblein und zeitgenössischer Musik – es erklingen Improvisationen und Musik von Giacinto Scelsi und Lisa Bielawa, gespielt von den Musikerinnen Anna Faber (Violine) und Yodfat Miron (Viola) des Solistenensmbles Kaleidoskop.

Im Anschluss an den Gottesdienst lädt Bischof Stäblein zu einem Empfang vor der St. Matthäus-Kirche.

Yoko Tawada wurde 1960 in Tokio geboren, studierte an der Waseda-Universität und lebt seit 1982 in Deutschland, wo sie in deutscher Literatur promovierte. Für ihr Werk »Hundebräutigam« erhielt sie den renommierten Akutagawa-Preis (1992). Sie schreibt sowohl auf Deutsch als auch auf Japanisch und wurde 1996 mit dem Adalbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet, mit dem ausländische Schriftsteller für ihre Beiträge zur deutschen Kultur geehrt werden. Außerdem erhielt sie u. a. die Goethe-Medaille (2005), die für Verdienste um die Pflege der deutschen Sprache im Ausland und zur Förderung der internationalen kulturellen Zusammenarbeit verliehen wird, sowie den renommierten Kleist-Preis (2016) und die Carl-Zuckmayer-Medaille (2018).