Memorial-Mitbegründerin über den "Wert des Erinnerns"

Berlin (epd). Die russische Historikerin und Mitbegründerin der inzwischen verbotenen Menschenrechtsorganisation Memorial, Irina Scherbakowa, ist am Sonntag zu Gast in der Evangelischen Akademie zu Berlin. Scherbakowa werde im Rahmen einer Fachtagung zur Erinnerungspolitik per Live-Videoschaltung über den „Wert des Erinnerns“ sprechen, wie die Akademie ankündigte.

Bei der seit Freitag laufenden Tagung mit dem Titel „Tätiges Erinnern: Die Suche nach den Spuren in die Zukunft“ gehe es um eine Bestandsaufnahme aktueller und kommender Themen in der Erinnerungspolitik, hieß es weiter. Russlands Krieg gegen die Ukraine zeige auf erschreckende Weise, wie Geschichtspolitik eine aggressive Politik ideologisch befeuern könne. Aber auch in Deutschland und anderen Ländern sei Erinnerungskultur zu einem umstrittenen Feld geworden. Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus sehe sich Angriffen aus rechtspopulistischen Kreisen ausgesetzt, hieß es in der Ankündigung.