10.10.2024
Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg erinnern mit einer neuen Ausstellung an Menschen, die im Nationalsozialismus als „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ verfolgt wurden. Die Dokumentation mit dem Titel „Die Verleugneten“ soll am Donnerstag in der Berliner Vertretung des Bundeslandes Rheinland-Pfalz im Beisein von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) eröffnet werden, teilte die Stiftung am Dienstag in Berlin mit.
Anschließend soll die Ausstellung von Samstag bis zum 31. Januar im B.Place in Berlin und danach in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg sowie in Köln und Leipzig gezeigt werden. Ziel sei, an die Verfolgten zu erinnern und über die an ihnen begangenen Verbrechen aufzuklären, hieß es. Im Mittelpunkt stehen die Biografien von 21 Betroffenen.
Zwischen 1933 und 1945 hätten Behörden und Polizei gesellschaftliche Vorurteile aufgegriffen und zehntausende Menschen kontrolliert, drangsaliert und ihrer Freiheit beraubt, betonte die Stiftung. Viele seien ermordet worden.
Entschädigungen seien verweigert und die Unrechtserfahrungen verleugnet worden, hieß es weiter. Der Bundestag habe erst 2020 entschieden, dass niemand zu Recht in einem Konzentrationslager saß. Auch die als „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ Verfolgten wurden dadurch als Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft anerkannt.
Der Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Jörg Skriebeleit, erklärte, die Ausstellung sei seit vielen Jahrzehnten überfällig. Sie widme sich zehntausenden bewusst verleugneten Opfern des Nationalsozialismus.