03.01.2023
Der evangelische Notfallseelsorger Justus Münster hat die Angriffe in der Silvesternacht auf Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei verurteilt. „Unser Mitgefühl gilt natürlich den Kameradinnen und Kameraden, die einfach versuchen, in einer Ausnahmesituation Menschen zu helfen“, sagte der landeskirchliche Beauftragte für Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Montag in Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Es treffe „in Mark und Bein“, wenn die Einsatzkräfte in der Anfahrt behindert werden und dann auch noch die Fahrzeuge zur Zielscheibe werden. Das kratze am Sicherheitsgefühl der Kolleginnen und Kollegen und „macht natürlich viel mit ihnen“.
Münster nannte die Angriffe auf Einsatzkräfte „keine neuen Phänomene, die wir da erleben“. Offensichtlich müsse die Rolle der Feuerwehr in der Gesellschaft besser kommuniziert werden: „Wir sollten in die Gesellschaft hineinwirken und Verständnis dafür wecken, dass Angehörige der Feuerwehr eine zivilgesellschaftliche Aufgabe wahrnehmen, um die wir sie bitten - nämlich Menschenleben zu retten.“ Schließlich wünsche sich jeder Mensch in einer Notsituation, „dass die Hilfe so schnell wie möglich kommt“.
Weiter plädierte Münster dafür, den Feuerwehr-Nachwuchs schon in der Ausbildung auf entsprechende Einsätze vorzubereiten. Dazu gehörten dann auch kultursensible Schulungen, „um in Einsätzen gut bestehen zu können und Handlungsspielräume auszunutzen“.
Nach massiven Angriffen auf Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte in der Silvesternacht dringen Politiker verschiedener Parteien auf Konsequenzen wie härtere Strafen oder ein bundesweites Böllerverkaufsverbot.
(epd)