Ostern anders feiern

03.04.2020

In Zeiten der Krise haben sich Gemeinden und Kirchenkreise ganz besondere, kreative Formen des Feierns ausgedacht. Pröpstin Christina-Maria Bammel stimmt uns auf das andere Ostern ein:

Ostern gibt Hoffnung. Foto: pixabayOstern gibt Hoffnung. Foto: pixabay

Liebe Geschwister,

in diesen Tagen sind Sie mitten in den Planungen der kommenden Karwoche und des Osterfestes 2020. Ungewöhnlich inspirierende und kreative Ideen entstehen in dieser herausfordernden Zeit an vielen Orten unserer Landeskirche. Denn viele von Ihnen sind davon überzeugt: Die Gottesdienste sollen nicht einfach ausfallen, sondern eine neue Gestalt erhalten. Wir werden vor allem die Gemeinschaft in den Kirchen schmerzlich vermissen. Wir wissen auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit Sicherheit, wie sich die Infektionsausbreitung eindämmen lässt und wie es uns in den Städten und Dörfern an Ostern gehen mag. Umso mehr sind wir füreinander da, mit Lesungen, Gebeten, schriftlichen Nachrichten, Filmen, Telefongrüßen – und noch vielem anderem.

Uns erreichten mehrfach Anfragen aus Gemeinden, ob wir eventuell landeskirchenweit aufrufen könnten zu einzelnen, herausgehobenen Initiativen, die dadurch ein wirksames Zeichen würden, dass sich möglichst viele Menschen und Gemeinden unserer Kirche daran beteiligen. Das beeindruckt und macht uns angesichts der Leidenschaft und Initiative so vieler Menschen sehr dankbar. Danke, dass Sie uns teilhaben lassen an Ihren Überlegungen, an Ihrem Mut zu neuen Formaten und Arbeitsweisen. Die Vorschläge reichen vom gemeinsamen Singen, Kerzenentzünden, gemeinsamen Läuten bis zu etlichen anderen vorgeschlagene Aktionen, die zusammen geplant werden könnten. Wir haben gehört etwa von gemeindlicher Telefonseelsorge, von gemeindlich-nachbarschaftlicher Hilfe gerade an den Festtagen; vieles ist in Windeseile entstanden. Sie haben bewegende, tröstende und feierliche Aktionen in Ihren Regionen gefunden und werden damit auch gefunden werden. Die Vielfalt unserer Landeskirche bildet sich auch in dieser Zeit in der Vielzahl Ihrer Initiativen ab.

Wir nehmen gern die Anfragen auf, verbindende Impulse in der Landeskirche zu schaffen. Wir möchten Ihnen diese Anregungen empfehlen. Dabei  bitten wir Sie herzlich, unsere Überlegungen nicht als zusätzliche Last zu sehen, sondern als Zeichen der Verbundenheit miteinander.

Gründonnerstag, 09.04.2020 „ Er hat ein Gedächtnis gestiftet…“

Besonders der Gründonnerstag ist mit der Tradition des Tischabendmahls, an manchen Orten auch mit der der Fußwaschung, verbunden. Gerade das gemeinsame Mahl wird von vielen Christen unserer Landeskirche schmerzlich vermisst werden. Wir sind uns alle miteinander dessen bewusst. Wo es in häuslichen Konstellationen  möglich ist, kann das gemeinsame Tischabendmahl gefeiert werden. Dazu wird eine passende Liturgie zur Verfügung gestellt. Gemeinsames häusliches Tischabendmahl bietet sich nur in den Gemeinschaften an, die in einem Haushalt zusammen leben. Wir empfehlen nicht, die geöffneten Kirchen zu einem Abendmahlsangebot zu verbinden, bei dem jede Person einzeln hereingebeten wird. Wir raten davon ab, Oblaten in den Häusern zu verteilen oder per Post zu verschicken. Zum Abendmahl auch in häuslicher Gemeinschaft gehört die Gemeinschaft von mehreren Personen. Menschen, die am Gründonnerstag allein sind, kann die auf unserer Homepage zur Verfügung gestellte Meditation angeboten werden.

Karfreitag: "Es ist vollbracht. Und neigte das Haupt und verschied.“

Diese Worte erklingen sonst in den Kirchen zu Karfreitag. Die Leere des Altars gibt in vielen Kirchen Zeichen von der tödlichen Wucht des Kreuzigungsgeschehens. Mit dieser Leere setzen wir uns auch in diesem Jahr auseinander. Der Schrecken des Todes in diesem Jahr steht uns vor Augen. Wir legen ihn ins Gebet. Wir empfehlen, zur Sterbestunde Jesu um 15.00 Uhr die Glocken - in den meisten Kirchen ist dies die Sterbeglocke - für 10 Minuten zu läuten. Vorab können in der Gemeinde die von der Landeskirche zur Verfügung gestellten Materialien, die Gebet und Lesung enthalten, verteilt oder verschickt oder in der digitalen Fassung eingestellt werden. Wir laden dazu ein, im Anschluss an das Läuten diese Texte zu nutzen. Nach dem Ausklingen der Glocken beginnt die stille Zeit, die wir gemeinsam aushalten.

Ostersonntag: „Fürchte dich nicht!“

Unsere Hoffnung ist, dass auch wir nicht in Furcht und Isolation, auch nicht im Tod bleiben werden. Wir empfehlen, diesen Osterfesttag mit dem Läuten der Glocken zu den ortsüblichen Gottesdienstzeiten zu begehen. So wird ein hörbares Band der Glockenklänge durch die gesamte Landeskirche reichen. Das Läuten wird nicht auf einen Zeitpunkt begrenzt sein. Da wir in der Regel viele unterschiedliche Gottesdienstzeiten EKBO-weit haben, werden die Glocken zum Auferstehungsfest den gesamten Tag über zu hören sein.

Das Turmblasen könnte auf unseren Kirchtürmen, vorzugsweise zu den ortsüblichen Gottesdienstzeiten stattfinden. Laut erschallt dann das österliche Halleluja, dieser Jubelruf des Lebens. So werden die teils ungewohnten Töne der Osterlieder vielerorts von oben wie ein Weckruf durch das Land gehen. Denken Sie bitte daran, dass sich wegen der Schutzvorgaben keine größeren Bläsergruppen zusammen tun können. Einzeln oder zu zweit wird es möglich sein. Das Blasen auf den Friedhöfen zum Sonnenaufgang ist an vielen Orten Tradition und wird sicher alle, die es hören, trösten und stärken. Auch wenn uns die Eindämmungsverordnungen hier zum Schutz von uns allen Begrenzungen vorgeben.

Kindergottesdienste am Ostersonntag und Ostermontag

In vielen Gemeinden bestehen bereits kreative Formen, um Kinder anzusprechen und einzuladen. Es gibt Formate zum Nachahmen, zum Selbstgestalten oder einfach zum Ansehen und Mitfeiern am Bildschirm. Diese Vielfalt ist ein eindrückliches Zeichen der gemeindlichen Lebensfreude und Ausstrahlungskraft. 

Angebot

Wenn Sie möchten, machen Sie Gebrauch von der durch die landeskirchliche Öffentlichkeitsarbeit bereitgestellten Mustervorlage für Ihre Schaukästen und Plattformen, die als Download auf der Homepage unter www.ekbo.de/ostern zur Verfügung steht. Darauf werden Sie eine Karfreitags- und auch Osterbotschaft mit Gebet und Segenswort finden.

Auf einen Blick. Unter www.ekbo.de/ostern 

…. finden Sie einen Überblick zum vielfältigen gottesdienstlichen Angebot in Rundfunk, Fernsehen und im Netz (Streamingangebote) für Karfreitag bis Ostermontag, Liturgien für das Tischabendmahl in häuslicher Gemeinschaft, eine Kurzmeditation zum Gründonnerstag, ein Gebet zum Karfreitag, Hinweise speziell auf Ostergottesdienste und einen Überblick für Kindergottesdienste zu Hause.

Wir wünschen Ihnen in Ihren weiteren Vorbereitungen Gottes Segen.

Mit herzlichen Grüßen für den derzeitigen „Krisenstab“ unserer Landeskirche

Ihre

Christina-Maria Bammel,

Pröpstin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

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