Reformationsempfang der EKBO im Zeichen jüdischer Werte und Traditionen

31.10.2021

Bischof Christian Stäblein, Erzbischof Heiner Koch und Rabbiner Walter Homolka bringen im Potsdamer Abraham Geiger Kolleg gemeinsam Mesusot an. Mit im Bild: EKBO-Präses Harald Geywitz. © Tobias BarniskeBischof Christian Stäblein, Erzbischof Heiner Koch und Rabbiner Walter Homolka bringen im Potsdamer Abraham Geiger Kolleg gemeinsam Mesusot an. Mit im Bild: EKBO-Präses Harald Geywitz. © Tobias Barniske

In einer Zeit des zunehmenden Antisemitismus war es Wunsch der EKBO, solidarisch an der Seite ihrer jüdischen Geschwister zu stehen. Deshalb hat die Kirchenleitung am 31.Oktober mit dem Abraham Geiger Kolleg Potsdam zu einem Reformationsempfang in das neue Europäische Zentrum jüdischer Gelehrsamkeit an die Universität Potsdam eingeladen. Unter den Ehrengästen befand sich Berlins Erzbischof Heiner Koch.

„Ich bin dankbar über das Glück eines Gottes, der uns verbindet“, sagte Bischof Christian Stäblein. Er brachte gemeinsam mit seinem katholischen Amtskollegen Heiner Koch und mit Rabbiner Walter Homolka, dem Rektor des Abraham Geiger Kollegs, zwei Mesusot in den neuen Seminarräumen an. Die silbernen Kapseln, in denen Pergamentstreifen mit Bibelversen enthalten sind, sind von der EKBO und vom Erzbistum Berlin als Zeichen der Verbundenheit gespendet worden.

Ein Panel über Jüdische Theologie im Dialog machte deutlich, dass es in Potsdam erstmals gelungen ist, die Jüdische Theologie als eigenständige Disziplin an einer deutschen Universität zu verankern, auf Augenhöhe mit den christlichen und islamischen Theologien.

Hintergrund
Die jüdische Tradition, eine Mesusa – eine Metall- oder Holzkapsel – an die rechte Außenseite des Türrahmens anzubringen, geht auf ein biblisches Gebot in Dtn 6,9 zurück. Das handgeschriebene Pergament darin enthält die ersten beiden Abschnitte des Bekenntnisses Schma Jisrael, „Höre Jisrael, der Ewige, unser Gott, der Ewige ist einig.“ Mesusot sind eine Erinnerung daran, dass man verpflichtet ist, die Traditionen und Werte des Judentums zu wahren. Die in Jerusalem angefertigten Mesusot des Abraham Geiger Kollegs sind mit dem hebräischen Buchstaben Schin versehen, der für den Gottesnamen Schaddai steht, „Allmächtiger“. Ihre Anbringung ist mit Segensprüchen begleitet worden: „Dein Friede beschütze dieses Haus. Deine Gegenwart möge nie von ihm weichen.“

Mehr Infos zum Abraham Geiger Kolleg finden Sie hier  

 

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