Sachsenhausen zeigt Ausstellung "Auftakt des Terrors"

In der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg wird am Dienstag eine Ausstellung über die ersten Konzentrationslager der Nationalsozialisten eröffnet. Dabei gehe es um die mehr als 90 frühen KZ, die unmittelbar nach der Machtübernahme der Nazis 1933 im Deutschen Reich errichtet wurden, wie die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten am Freitag in Oranienburg mitteilte.

Mitkuratorin Agnes Ohm betonte, die schrankenlose Gewalt in den frühen Konzentrationslagern gegenüber wehrlosen Männern und Frauen sei ein erster staatlich legitimierter Angriff auf die Menschenrechte gewesen: „Diese Gewalt bildete den Auftakt des Terrors, der noch folgen sollte und nach Auschwitz führte.“ Die Ausstellung mit dem Titel „Auftakt des Terrors“ wird zum 90. Jahrestag der Einrichtung des KZ Oranienburg eröffnet.

Das KZ wurde Anfang 1933 von der lokalen SA in den leerstehenden Gebäuden einer ehemaligen Brauerei mitten in der Stadt eingerichtet. Am 21. März 1933 wurden den Angaben zufolge die ersten 40 Häftlinge, regionale Funktionäre und Mandatsträger der Arbeiterparteien KPD und SPD, eingeliefert. Bis zur Auflösung des Lagers Anfang Juli 1934 waren dort rund 3.000 politische Gegner der Nationalsozialisten inhaftiert, mindestens 16 Häftlinge wurden ermordet. Das spätere KZ Sachsenhausen am Rande Oranienburgs wurde ab 1936 errichtet.

Anhand zahlreicher Biografien von Verfolgten und Tätern werde in der Schau gezeigt, wie die ersten KZ zur Absicherung der nationalsozialistischen Herrschaft beitrugen, hieß es. Die Ausstellung wurde von 17 Gedenkstätten und Lernorten aus ganz Deutschland erarbeitet.

Die Ausstellung "Auftakt des Terrors. Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus" wird am Dienstag, 21. März, 17 Uhr, eröffnet und ist bis zum 30. Juli 2023 im Neuen Museum der Gedenkstätte zu sehen.

(epd)