30.03.2020
Die 12. Tagung der 4. Landessynode der EKBO sollte am 3. und 4. April in Berlin stattfinden. Der Ältestenrat beschloss, diese aus gegebenem Anlass abzusagen. Keine leichte Entscheidung, betont Präses Sigrun Neuwerth.
Sie schreibt:
"Gab es das schon, dass die Landessynode in Friedenszeiten abgesagt wurde? Ich habe auf die Schnelle keinen Hinweis gefunden. So vieles ist gerade neu für uns alle, es gibt keine ausgetretenen Pfade, auf denen Entscheidungen nachgeahmt werden könnten. Wir alle, jeder und jede im eigenen Verantwortungsbereich, gehen zurzeit eigene Schritte in Verantwortung für uns alle, für unser Gemeinwesen und im Einklang mit den übrigen Maßnahmen im Land.
So war es auch bei der Entscheidung über unsere Frühjahrssynode. Die Landessynode als gesetzgebendes Organ und höchstes Leitungsgremium ist vergleichbar mit entsprechenden staatlichen Organen. Aber wir sind eben auch nur eine Versammlung von gut 100 Menschen. Um sie geht es. Der Ältestenrat war schon eingeladen zu einer außerordentlichen Sitzung für den 16. März, aber dann nahm die Dynamik des Infektionsgeschehens zu und wir haben am 13. März in einer kurzfristig einberufenen Telefonkonferenz ausführlich beraten und gemeinsam entschieden, die Frühjahrssynode abzusagen. Die Kirchenleitung hat das wenig später begrüßt und wir haben sofort alle Synodalen informiert.
Inzwischen haben die staatlichen Organe sehr viele weitergehende Maßnahmen getroffen, zu unser aller Sicherheit. Und doch ist es gut, solche Schritte auch für den eigenen Bereich zu durchdenken. Unser zentrales Thema wäre „Kirche im Land“ gewesen, das kirchliches Leben in ländlichen Räumen beleuchten wollte. Wir werden es dem neuen Ältestenrat für das Frühjahr 2021 ans Herz legen. Es war uns ganz besonders wichtig und ist sehr gut vorbereitet – und wird weiterhin wichtig sein.
Die schon vorbereiteten Kirchengesetze und die ersten Entscheidungen für die kommende Fünfte Landessynode der EKBO können auf die Herbstsynode warten. Sie wird dann ein größeres Arbeitsprogramm mit diszipliniertem Zeitmanagement bewältigen. Wir wollen – und hoffen, dass es auch zukünftig möglich ist – dabei bleiben, dass die Synode nicht allein der Gesetzgebung dient, sondern auch als geistliche Gemeinschaft darüber hinausschaut. Unser Thema im Herbst soll sich um Seelsorge und Verkündigung drehen: „Was dem Glauben dient“.
Wir wollten jetzt im April auch Zwischenberichte geben über den Fortgang von synodalen Arbeitsaufträgen. Das wird sich auf elektronischem Weg lösen lassen, das Gespräch darüber wird in den Ausschüssen und dann im Herbst erfolgen.
In der aktuellen Ausnahmezeit zeigt sich, dass die elektronische Kommunikation ein gutes Mittel ist, um auch in den kirchlichen Strukturen zu funktionieren, ohne sich persönlich zu treffen. Aber sie wird nicht alles ersetzen, darum freuen wir uns auf die nächste Synodaltagung!"