06.01.2022
Berlin (epd). Der evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein hat seine Kritik an Impfgegnern bekräftigt. „Wer sich, obwohl er oder sie es könnte, nicht impfen lässt, schließt andere aus“, erklärte Stäblein in einem Gastbeitrag in der Berliner „B.Z.“ (Donnerstag). Diese Feststellung sei keine Frage der Religion oder des Glaubens, sondern eine der praktischen und der gesellschaftlichen Vernunft.
Corona-Leugner machten für sich geltend, dass sie sich ausgeschlossen wähnten. Ausgeschlossen seien in Wahrheit jene, die an Covid-19 erkrankten, deren Leben etwa durch Long-Covid schwer beeinträchtigt sei. Ausgeschlossen seien überdies Kinder und Jugendliche, die immer wieder Schulschließungen ertragen müssten, weil andere meinten, die Schutzmaßnahmen seien für sie nicht erforderlich. Stäblein erinnerte in diesem Zusammenhang auch an Patienten, bei denen notwendige Operation verschoben würden, weil zu viele Ungeimpfte die Intensivstationen füllen.
Die Jahreslosung der Kirchen, „Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen“, sei vor diesem Hintergrund besonders aktuell, betonte Stäblein. Bei Gott sei niemand ausgeschlossen. Über den notwendigen Debatten um den Umgang mit der Pandemie stehe Gottes tröstliche Zusage.