09.03.2023
Berlins evangelischer Bischof Christian Stäblein hat dafür geworben, im Zusammenhang mit der Schließung eines Pflegewohnheims in Berlin-Wedding verloren gegangenes Vertrauen wieder aufzubauen. „Niemand sollte die Not von Menschen gegeneinander ausspielen“, sagte er der evangelischen Wochenzeitung „Die Kirche“ (Ausgabe vom 12. März). Die Schließung des Seniorenheimes hatte wegen der dort geplanten Unterbringung von Geflüchteten für Aufregung gesorgt.
Wenn die Gesellschaft nicht in der Lage sei, für Menschen in verschiedenen Nöten da zu sein, sei das „ein Armutszeugnis für uns alle“, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Den Vorwurf, dass Geflüchtete ein gutes Geschäftsmodell seien, halte er „für abwegig und zynisch“.
Das Johannesstift als Betreiber der Einrichtung hatte die Schließung mit geplanten Pachtzinserhöhungen begründet. Nach intensiven Gesprächen mit dem Paul Gerhardt Stift als Eigentümer der Immobilie sei eine „vorzeitige Beendigung der Miet- und Pachtverträge“ vereinbart worden. Das Pflegeheim bemühte sich nach eigenen Angaben vergeblich um eine alternative Immobilie. Da sich bestehende andere Einrichtungen nicht in der Nähe befänden, seien diese nicht für alle Bewohnerinnen und Bewohner von Interesse.
(epd)