Stäblein und Koch rufen zum Einsatz für demokratische Gesellschaft auf

25.08.2021

Vier Wochen vor den Wahlen zum Bundestag und zum Berliner Abgeordnetenhaus haben die Kirchen in der Hauptstadt die Berliner Spitzenkandidaten zur Debatte eingeladen.

Die Kuppel des Reichstagsgebäudes in Berlin. Foto: Christian Lue / UnsplashDie Kuppel des Reichstagsgebäudes in Berlin. Foto: Christian Lue / Unsplash

EKBO-Bischof Christian Stäblein und der katholische Erzbischof Heiner Koch haben die Berlinerinnen und Berliner zur Teilnahme an den Wahlen am 26. September aufgerufen. „Wir müssen die Gelegenheit nutzen, unsere Repräsentanten selbst zu wählen“ und damit einen Beitrag zum Erhalt der Demokratie leisten, sagte Koch am Dienstagabend in Berlin. Am 26. September finden in Berlin neben der Bundestagswahl auch die Wahlen zum Abgeordnetenhaus und zu den zwölf Bezirksverordnetenversammlungen statt.

Demokratie und eine demokratische Gesellschaft sei keine Selbstverständlichkeit. Das Vertrauen in Demokratie müsse jeden Tag hart erkämpft werden, sagte Koch bei einer Veranstaltung der beiden großen Kirchen mit Spitzenkandidaten der Parteien zum Berliner Abgeordnetenhaus. Die Debatte fand in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften statt.

Stäblein betonte, Christsein heute bedeute auch, politische Verantwortung zu übernehmen, für die Demokratie einzustehen, sie zu verteidigen und sie zu praktizieren, etwa durch die Teilnahme an Wahlen. Als Herausforderungen für die Politik nannte er unter anderem den Klimawandel, die Hilfe für Menschen in Not, das Recht auf Wohnen, aber auch den öffentlichen Umgang mit Religion und Glauben.

„Ganz sicher können Sie sein, dass die Kirchen, vor allem die Kirchengemeinden, den Gang der Gesellschaft weiter begleiten und unterstützen werden“, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz: „Wenn es um die Übersehenen und oft Verdrängten geht, dann treffen Sie uns an und auch, wenn es um die Verteidigung der Demokratie geht.“

Mit Blick auf die Kandidaten sagte Koch: „Politik zu machen bedeutet vor allem, sich für andere einzusetzen.“ Politiker und Politikerinnen seien Empfänger von Nöten, Verteidiger von Rechten, Unterstützer von Interessen und Wünschen. Angesichts des zunehmend rauer und roher werdenden Umgangstons in der politischen Debatte müssten aber alle gemeinsam dafür Sorge tragen, „dass der gesellschaftliche und politische Diskurs uns nicht spaltet, sondern zusammenbringt“, sagte der Berliner Erzbischof.

Die Veranstaltung von Erzbistum Berlin und EKBO stand unter dem Motto „Berlin wählt - die Kirchen laden ein“. Themen waren Bildung, Wohnen und Demokratie. Eingeladen waren Franziska Giffey (SPD), Kai Wegner (CDU), Klaus Lederer (Linke), Bettina Jarasch (Grüne), Sebastian Czaja (FDP) und Kristin Brinker (AfD).

(epd) 

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