11.09.2022
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Sonntag gemeinsam mit seiner Ehefrau Elke Büdenbender ein Obdach- und Wohnungslosenprojekt der Berliner Stadtmission besucht. Anlass war der bundesweite Tag der Wohnungslosen. ln dem zweijährigen Modellprojekt „Schutz und Neustart für Menschen ohne Obdach (SuN)“ in Berlin-Mitte können bis zu 88 wohnungslose und auf der Straße lebende Menschen über längere Zeit bleiben, um gemeinsam mit Betreuern einen Weg aus der Obdachlosigkeit zu finden.
Steinmeier sprach von einer „vorbildlichen Einrichtung“, die den Menschen neben einer sicheren Unterkunft und regelmäßigen Mahlzeiten, medizinische Versorgung und eine gute Betreuung biete. Gemeinsam mit den Menschen werde versucht, eine Perspektive aus der Obdachlosigkeit zu entwickeln. „Das ist schwer, das kann sich jeder vorstellen“, sagte Steinmeier.
Bundesweit seien geschätzt zwischen 300.000 und 400.000 Menschen wohnungs- oder obdachlos, sagte Steinmeier. Er besuche deshalb immer wieder Einrichtungen der Obdach- und Wohnungslosenhilfe: „Der Bundespräsident kann vielleicht ein bisschen helfen, das Problem in den Mittelpunkt der deutschen Öffentlichkeit zu rücken und Aufmerksamkeit einzuklagen für diejenigen, die am Rande stehen und oft vergessen werden.“
Später lud Steinmeier in seinen Amtssitz zu einem Gesprächsforum über „Strategien und Ansätze zur Überwindung von Wohnungslosigkeit“ ein. Eingeladen waren Betroffene sowie Akteure aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Gesundheitswesen, Wohnungswirtschaft und aus der Sozialen Arbeit
(epd)