Tausende bei Anti-Kohle-Menschenkette über die Neiße

24.08.2014

Protest gegen Kohle: Mit einer acht Kilometer langen grenzüberschreitenden Menschenkette haben Umweltschützer am Samstag gegen den Braunkohletagebau in Brandenburg und Polen demonstriert.

24. August 2014. Guben (epd). An der Aktion, die von Kerkwitz bei Guben über die Neiße bis nach Grabice in Polen reichte, beteiligten sich mehrere tausend Menschen. Der Umweltverband Greenpeace sprach von mehr als 7.500 Teilnehmern aus über 20 Ländern. Beide Orte sind vom Tagebau bedroht.

 

Die deutsch-polnische Grenze wurde von der Menschenkette den Angaben zufolge in Groß Gastrose überquert, wo die Demonstranten in den Grenzfluss Neiße wateten und so für eine geschlossene Kette sorgten. Es sei überwältigend, dass tausende Menschen aus ganz Europa mit der Aktion "für eine lebenswerte Zukunft ohne weitere Tagebaue demonstriert haben", erklärte Mitinitiator Thomas Burchardt: "Das gibt uns Mut und Kraft für die kommenden Jahre."

 

Die Braunkohle in den bereits genehmigten Tagebauen reiche aus, um die Kohlekraftwerke der Lausitz noch bis in die 2030er Jahre zu betreiben, betonte Greenpeace. Mit neuen Tagebauen würden die klimaschädlichen Kraftwerke bis über die Mitte des Jahrhunderts hinaus laufen und so das Erreichen der deutschen Klimaziele unmöglich machen. "Wenn die Bundesregierung nicht jede Glaubwürdigkeit im Klimaschutz verspielen will, muss sie weitere Braunkohlegruben stoppen", erklärte Anike Peters von Greenpeace Deutschland.

 

Die Aktion habe gezeigt, dass Kohle "ein Brandenburger Thema mit bundesweiter Aufmerksamkeit", erklärten die märkischen Grünen: "Wer in Brandenburg oder anderswo in Deutschland neue Kraftwerke bauen oder Tagebaue genehmigen will, muss mit breitem, anhaltendem Widerstand rechnen." Die rot-rote Landesregierung in Brandenburg sei mit ihrer Energiepolitik gescheitert und ignoriere ihre Verantwortung für das Klima, die Umwelt und die Menschen. Die Zukunft gehöre den erneuerbaren Energien.

 

Die Kohleverstromung sei nicht nur ein Problem der Menschen vor Ort, der fortschreitende Klimawandel betreffe alle, erklärte die grüne Landtagsabgeordnete Sabine Niels, die selbst an der Menschenkette teilnahm. Brandenburgs Landesregierung verschließe die Augen vor den immensen Problemen, die damit verbunden seien, wenn sie weiter auf die Braunkohleverstromung setze. Notwendig sei ein Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2030 und ein Verzicht auf neue Tagebaue.

 

Die Menschenkette war Höhepunkt des einwöchigen Lausitzer Klimacamps, das am Sonntag zuende ging. In Brandenburg und Polen sind mehrere neue Braunkohletagebaue geplant. Davon sind unter anderem die märkischen Orte Kerkwitz, Atterwasch und Grabko mit insgesamt rund 900 Einwohnern bedroht, die dem geplanten Tagebau Jänschwalde-Nord weichen sollen. Durch den ebenfalls geplanten Tagebau Welzow-Süd II bei Spremberg droht in Brandenburg weiteren rund 800 Menschen die Umsiedlung.

 

Auf polnischer Seite wird in der Region entlang der Neiße zwischen Forst und Guben der Braunkohletagebau Gubin-Brody geplant, gegen den bereits mehrere Bürgerentscheide liefen. Durch den polnischen Tagebau sind rund 2.000 Menschen von Umsiedlungen bedroht. Polen deckt nach Angaben von Greenpeace rund 90 Prozent seines Energiebedarf mit Kohlekraftwerken.

 

Farbschwäche:

Benutzen Sie die Schieberegler oder die Checkboxen um Farbeinstellungen zu regulieren

Einstellungen für Farbschwäche

Schrift:

Hier können die Schriftgröße und der Zeilenabstand eingestellt werden

Einstellungen für Schrift

Schriftgröße
D
1
U

Zeilenabstand
Q
1
W

Tastenkombinationen:

Mit den aufgeführten Tastenkombinationen können Seitenbereiche direkt angesprungen werden. Verwenden Sie auch die Tabulator-Taste oder die Pfeiltasten um in der Seite zu navigieren.

Inhalt Tastenkombinationen

Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Barrierefreiheit: A
Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Schriftgröße +: U
Schriftgröße -: D
Zeilenabstand +: W
Zeilenabstand -: Q
Nachtmodus : Alt () + J
Ohne Bilder: Alt () + K
Fokus: Alt () + G
Tasten­kombinationen: Alt () + O
Tastensteuerung aktivieren: Alt () + V
Alles zurücksetzen: Alt () + Y