12.07.2024
Zur leichteren Kommunikation mit Geflüchteten nutzen in Brandenburg inzwischen mehr als 900 Einrichtungen Telefon- oder Videodolmetscher. Wie das Integrationsministerium am Donnerstag in Potsdam mitteilte, können so mehr als 50 Fremdsprachen übersetzt werden. Nutzer des seit einem Jahr vom Land geförderten Programms sind demnach Behörden, Ämter, Arztpraxen, Beratungsstellen und andere soziale oder medizinische Einrichtungen.
Neben weit verbreiteten Sprachen wie Französisch, Russisch oder Arabisch kämen auch seltener gesprochene Sprachen wie Paschtu, Urdu oder Tigrinya zum Einsatz. Inzwischen seien 4.000 Nutzerzugänge für Audiodolmetschen und 3.300 für Videodolmetschen eingerichtet. Dies entspreche durchschnittlich acht Zugängen je angeschlossener Einrichtung. Im Juni sei die bislang höchste Nutzung mit mehr als 1.000 Abrufen per Telefon oder Video in einem Monat erreicht worden.
Brandenburgs Integrationsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) erklärte bei einem Besuch im kommunalen Jobcenter MAIA in Bad Belzig (Kreis Potsdam-Mittelmark), das Dolmetscher-Programm stelle eine effektive Kommunikation sicher, verbessere den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen und verhindere Missverständnisse. Das Jobcenter hat den Angaben zufolge insgesamt 119 Audio- und Videozugänge.
Anbieter der Dolmetscherleistung im Auftrag des Integrationsministeriums sei eine Firma mit Sitz in Wien. Über die Kosten des Programms machte das Ministerium keine Angaben. Es läuft zunächst bis Ende des Jahres, soll aber fortgesetzt werden.