01.04.2022
„Wir sind Kirche mit Geflüchteten“, sagte Bischof auf der Landessynode
Berlin (epd). Für die Unterstützung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine sollten nach Auffassung des evangelischen Berliner Bischofs Christian Stäblein 1,5 Millionen Euro Mittel der Landeskirche bereitgestellt werden. Die Summe entspreche dem in der Flüchtlingskrise 2015 bereitgestellten Betrag und sei auch jetzt wieder mittelfristig erforderlich, um die kirchliche Flüchtlingshilfe bei der Bewältigung ihrer Aufgaben in angemessener Weise zu unterstützen, sagte Stäblein laut Manuskript in seinem Bischofswort zum Auftakt der Beratungen der Synode der Landeskirche am Freitagnachmittag in Berlin. Darüber soll voraussichtlich am Samstag entschieden werden.
„Wir sind Kirche mit Geflüchteten“, betonte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Es gehe dabei um Menschlichkeit und Würde. Stäblein rief zugleich dazu auf, keine Feindseligkeiten gegen russischstämmige Menschen zuzulassen. „Wer hier Keile zwischen russlandstämmige Menschen und andere treiben will, wird mit unseren Widerworten zu rechnen haben“, betonte er: „Russland und die russischen Menschen gehören zu unserem Europa.“
Völkerrechtswidrige Kriege und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gehörten hingegen „nicht zu Europa, nicht mehr, nie mehr“, sagte Stäblein. Der Bischof kritisierte zugleich Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche, die den Krieg gegen die Ukraine nicht verurteilen oder ihn unterstützen. Erforderlich sei ein klares „Nein zu geistlichen Anführern, die den russischen Angriffskrieg mit geistlichen Parolen legitimieren und füttern.“