Wort des Bischofs Christian Stäblein zum Terrorangriff auf Israel auf rbb 88,8

16.10.2023

"Wer Jüdinnen und Juden angreift, greift uns an."

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,


heute ist Schabbat, der jüdische Feiertag, an dem in den Synagogen gebetet, Gott gelobt, miteinander die Unterbrechung des Alltags und der Geschäftigkeit begangen wird. Seit Jahrtausenden ist der Schabbat ein Heiligtum in der Zeit. Vor einer Woche war auch Schabbat und dazu noch ein hoher jüdischer Feiertag: Simchat Tora - das Freudenfest der Tora. Aus der Freude wurde unfassbares Entsetzen: An diesem Tag hat die Hamas in nie gekannter, mörderischer Weise Israel angegriffen. Terror heißt wörtlich Schrecken. Um diesen Terror ging und geht es, wenn jetzt Aufrufe zum Angriff gegen alle Synagogen, zur Gewalt gegen Jüdinnen und Juden in der Welt kursieren. Schrecken. Terror. Angst. Die Angst ist spürbar in unserer Stadt, in der das Brandenburger Tor abends in den Farben Israels leuchtet. Die Polizei hat ihre Schutzmaßnahmen für jüdische Einrichtungen erhöht. Es ist ernst. 

Es ist als erstes unsere Aufgabe in Deutschland, jüdisches Leben zu schützen, am Schabbat, an allen Tagen. Im Land der Täter des Holocaust ist die Sicherheit und Unversehrtheit jüdischen Lebens ebenso selbstverständliche Aufgabe wie zwingend geboten. Zum Zeichen dessen habe ich gestern Abend – der Schabbat beginnt am Freitagabend mit dem Sonnenuntergang – die Synagoge meines Freundes Rabbiner Andreas Nachama besucht und dort am Abendgebet teilgenommen. Ich tue das auch, weil Feiern in den Synagogen – Gotteslob und Gebet – etwas Wunderschönes ist. Und weil der Gottesdienst in der Synagoge in tiefer Weise mit meinem christlichen Glauben verbunden ist. Was ich an Glauben über den Juden Jesus sagen kann – was die Bibel dazu erzählt, ist nur in Verbundenheit mit dem jüdischen Glauben zu denken. Es gilt: Wer Juden und Jüdinnen angreift, greift uns an. 

In diesen Tagen berührt und betrifft uns in all dem noch einmal besonders das Schicksal der Geiseln, die die Terroristen nach Gaza verschleppt haben. Für sie wird in den Synagogen in Berlin jetzt jeden Abend gebetet. Am Sonntagabend laden wir zu einem solchen Gebet auch in die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Breitscheidplatz ein. Wir wollen für Frieden beten. Um Schutz und Bewahrung aller, die unschuldig in diesen Krieg geraten. Wir beten für die Freilassung der Geiseln, gemeinsam mit den jüdischen Geschwistern und mit allen, die daran glauben, dass Gottes Zuspruch von Würde und Menschlichkeit gilt. Die Heiligkeit des Lebens, das jetzt in das furchtbare Kalkül des Terrors gezogen wurde und wird, ist Mitte unseres Gebets. Am Schabbat, am Sonntag, an jedem Tag. Ich bitte um Frieden, um Achtsamkeit für das Leben miteinander – auch in unserer Stadt.

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