Wort des Bischofs – Verbundenheit mit den Menschen in Magdeburg

21.12.2024

„Eine furchtbare Todesfahrt, die uns hier in Berlin in besonders schmerzlicher Weise solidarisch sein lässt mit allen Menschen in Magdeburg.“ Bischof Christian Stäblein / rbb 88.8

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

wir kommen nicht zur Ruhe. Mitten hinein in die Vorfreude auf Weihnachten ist ein Mann mit einem Auto gerast. Eine Nacht voller Entsetzen. Eine furchtbare Todesfahrt, die uns hier in Berlin in besonders schmerzlicher Weise solidarisch sein lässt mit allen Menschen in Magdeburg. Wie damals auf dem Breitscheidplatz. Wie damals gibt es zahlreiche Verletzte, viele darunter schwer. Mindestens zwei Menschen sind getötet, darunter ein Kleinkind. Das zerreißt alle vorweihnachtliche Freude. Von der Freude hatte ich Ihnen heute erzählen wollen, die Freude, die sich mit dem nahen Fest vom vierten Advent her ausbreiten soll. Jetzt ist alles anders.

Wir kommen nicht zur Ruhe. Wir suchen nach Worten, ringen mit dem Schrecken und dem Unfassbaren, versuchen mit Angst und Wut irgendwie umzugehen. Dabei muss dieser Moment des Entsetzens und der Fassungslosigkeit ausgehalten werden, und sei es im Gebet. Meine ersten Gedanken sind jetzt bei den Opfern, bei Ihren Familien und Freunden, Nachbarrinnen und Nachbarn. Keiner kann ihr Entsetzen und ihren Schmerz ermessen, nur erahnen, jetzt, wo wir, wo sie doch Weihnachten feiern wollten mit denen, die zu ihrem Leben gehören.

Es war der 19. Dezember, vorgestern erst haben wir in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin an die Opfer von damals auf dem Breitscheidplatz gedacht, Seite an Seite mit den Angehörigen gestanden. Der Schmerz bleibt. Nichts wird wie vorher. Nach dem gestrigen Anschlag ist das alles wieder vor Augen.

Wir empfinden sehr nah, was die Menschen in Magdeburg jetzt wohl empfinden an Schock und Trauer, wir sind bei ihnen in Gedanken. Und im Gebet. In den Momenten, in denen wir nach Worten suchen oder keine haben, weil die Erschütterung so stark ist, tut es gut, die Dinge vor Gott zu bringen. Was mir Angst macht. Was ich nicht begreife. Was Wut in mir aufsteigen lässt. Aber auch: Was ich hoffe. Woher ich bitte, dass Antwort kommt. Verbundenheit mit anderen Menschen – auch das geschieht im Gebet. Beistehen auch.

Der Advent ist die Zeit, in der wir Licht in die Dunkelheit stellen. Die Zeit, in der wir von der Hoffnung reden, dass das Licht am Ende stärker ist. Das spüren wir nicht immer, wahrlich nicht. Dann müssen wir gegen den Augenschein, gegen das, was wir gerade erleben, für den Moment festhalten: Gottes Licht ist und bleibt da. Shine a light hat Jocelyne Smith in der Kirche vorgestern gesungen. Möge das die Menschen in Magdeburg erreichen, dieser Wunsch und diese Verbundenheit mit uns allen – gerade jetzt: shine a light.   

Ein Beitag von Bischof Christian Stäblein am 21. Dezember 2024, 8:50 Uhr im rbb 8.8. 

Wort des Bischofs – Kirche im rbb

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