An Pfingsten feiern Christinnen und Christen den Geburtstag der Kirche und den Beginn der Ausbreitung der christlichen Botschaft. Pfingsten markiert zugleich den spirituellen Ursprung des Christentums: Der Bibel zufolge empfingen die Jüngerinnen und Jünger Jesu 50 Tage nach Christi Auferstehung an Ostern den Heiligen Geist. Daher wird Pfingsten auch als Fest des Heiligen Geistes bezeichnet. Es ist nach Weihnachten und Ostern der dritte Höhepunkt im Kirchenjahr.
Der Heilige Geist wird auch als Lebensatem der Kirche bezeichnet. Ohne ihn erstarre das Christentum, heißt es. Durch den Heiligen Geist handelt Gott in der Welt und teilt sich den Menschen mit. In einigen Gottesdiensten wird die Ausgießung des Heiligen Geistes durch das Herablassen einer Taube dargestellt.
„Und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen“, heißt es im zweiten Kapitel der Apostelgeschichte im Neuen Testament (Apg. 2,1). Weil nach der Bibel das Evangelium so in andere Sprachen übertragen wurde, spricht man vom Pfingstwunder. Nach Christi Auferstehung und Himmelfahrt wurde damit auch eine neue Gemeinschaft unter den Christen gestiftet.
Besonders an Pfingsten werden die Christinnen und Christen in den Predigten ermutigt, sich für die Gegenwart Gottes zu öffnen. Religiöse Empfindungen, mystische Erfahrung und transzendente Erlebnisse seien auch für den modernen Menschen unbedingt notwendig, mahnen Seelsorgerinnen und Seelsorger und Psychologinnen und Psychologen: Die Verkümmerung der emotionalen Dimension des Glaubens könne zu einem Verlust an Menschlichkeit führen.
Der Name Pfingsten geht zurück auf das griechische Wort pentekoste (der fünfzigste), weil das Pfingstfest seit Ende des vierten Jahrhunderts fünfzig Tage nach Ostern gefeiert wird. Pfingsten gilt auch als Beginn der weltweiten Mission. Gleichzeitig endet am Pfingstmontag der österliche Festkreis.