120 jüdische Waisenkinder aus Odessa in Berlin angekommen

Berlin (epd). Nach einer mehrtägigen Fahrt sind am Freitagvormittag rund 120 Kinder aus einem jüdischen Waisenhaus in Odessa in Berlin angekommen. „Nach einer sehr langen und anstrengenden Reise durch am Ende insgesamt sechs Länder sind die 120 Waisenkinder aus der Ukraine endlich erschöpft aber gesund bei uns in Berlin angekommen“, teilte die jüdischen Bildungs- und Hilfsorganisation Chabad Berlin am Freitag auf Facebook mit: „Wir sind unendlich glücklich und danken Hashem (Gott), dass er sie uns sicher hergebracht hat und danke allen unermüdlichen Helferinnen und Helfern, die das ermöglicht haben!“

Hinter den Kindern und ihren Betreuern liegt eine rund 2.000 Kilometer lange Strecke. Sie waren am Mittwoch unter Vermittlung eines Rabbiners in Bussen aus der südukrainischen Hafenstadt aufgebrochen und über die Republik Moldau nach Rumänien eingereist. Von dort fuhren die Busse über Ungarn, die Slowakei und Tschechien weiter nach Deutschland.

Nach Angaben von Chabad werden sie zunächst in einem Hotel im Westen Berlins untergebracht. Für ihre Versorgung und Betreuung hatte die jüdische Organisation Sach- und Geldspenden gesammelt. Man sei überwältigt von den Hilfsangeboten und Sachspenden, hieß es.

Zugleich bat Chabad „bitte spendet weiter, damit wir die Kinder so lange wie nötig hier behalten und verpflegen können“. Die koschere Verpflegung inklusive Küchenpersonal der 120 Kinder für einen Monat koste etwa 144.000 Euro. Und weiter heißt es: „Bitte seht von direkten Anfragen ab, wir kommen nicht hinterher. Und nein, die Kinder können nicht gleich adoptiert oder besucht werden!“ Sie bräuchten jetzt Ruhe.

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