13.07.2023 epd ost
Für mehr Unterstützung gegen Rechtsextremismus im Alltag und Solidarität mit Lehrkräften
Potsdam/Burg (epd). Das Aktionsbündnis Brandenburg fordert mehr Unterstützung für Engagement gegen Rechtsextremismus im Alltag. Es sei „ein fatales Zeichen“, dass die beiden Lehrkräfte Laura Nickel und Max Teske aus Burg im Spreewald die dortige Schule verlassen, sagte der Vorsitzende des Aktionsbündnisses und evangelische Superintendent Thomas Wisch dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag in Potsdam. Nickel und Teske hatten im April alltägliche rechtsextreme Vorfälle an ihrer Schule öffentlich gemacht.
Ihr Handeln sei „mutig und bemerkenswert“ gewesen, sagte der Theologe: „In einem Klima der Angst und der Einschüchterung durch Rechtsextreme haben sie das Wort ergriffen und Haltung gezeigt gegen Diskriminierung, Ausgrenzung und menschenverachtende Hetze.“ Das Ausmaß der darauf folgenden rechtsextremen Diffamierungskampagne sei erschreckend.
Medienberichten zufolge hatten unter anderem Eltern die Entlassung der beiden Lehrkräfte gefordert. Zuletzt hatte der Cottbusser AfD-Kreischef Jean-Pascal Hohm am Mittwoch Teske auf Twitter als „linksradikalen Denunzianten“ bezeichnet und dort ein Schreiben des Lehrers veröffentlicht, in dem er Eltern seinen Weggang von der Schule mitteilt.
Wisch sagte, der Fall Burg zeige „einmal mehr, wie verbreitet und wie bedrohlich Rechtsextremismus ist“. Hier seien neben den Schulen auch Politik, Zivilgesellschaft, Polizei und Justiz gefordert. „Wir sehen leider in vielen Bereichen, dass Menschen für ihr couragiertes Handeln angefeindet werden“, sagte der Theologe: „Diesen Menschen, sei es in Burg oder anderswo, müssen wir den Rücken stärken.“
epd