Ausstellung über Berliner Gestapo-Gefängnis

Das Dokumentationszentrum Topographie des Terrors in Berlin zeigt ab Mittwoch eine Ausstellung über das Hausgefängnis in der Zentrale der Geheimen Staatspolizei der Nationalsozialisten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erfahrungen der Häftlinge, darunter zahlreiche bekannte Personen des deutschen Widerstands, aber auch ausländische Gegner des NS-Regimes, wie die Direktorin der Stiftung Topographie des Terrors, Andrea Riedle, am Dienstag in Berlin bei der Präsentation sagte. Zahlreiche Audio-Aufnahmen, Briefe und andere Dokumente ehemaliger Häftlingen zeugen von dem Leid in dem Gebäudekomplex des Terrorapparates.

Das Gestapo-Hausgefängnis befand sich auf dem Areal der heutigen Topographie des Terrors. Die Ruine wurde in den 1950er Jahren abgerissen. Unklar ist bis heute, wie viele Menschen in den 39 Zellen insgesamt eingesperrt waren. Eine Häftlingsdatenbank in der Ausstellung weist bislang rund 4.000 Einträge auf. 18 Biografien werden ausführlich vorgestellt. Haftunterlagen sind nach Angaben der Ausstellungsmacher nur wenige vorhanden gewesen. Das Hausgefängnis wurde im August 1933 eröffnet.

Die Ausstellungseröffnung findet zum 90. Jahrestag der Gründung der Gestapo als staatliche Sonderbehörde am 26. April 1933 statt. Auf dem Areal der Topographie des Terrors, dem früheren Ort der Zentralen von Gestapo, SS und Reichssicherheitshauptamt, wird heute in Dauerausstellungen an die systematische staatliche Verfolgung von Juden und anderen Gruppen in der NS-Zeit erinnert.

Das Dokumentationszentrum Topographie des Terrors ist bei freiem Eintritt täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet, die Außenbereiche bis zum Einbruch der Dunkelheit (spätestens aber um 20 Uhr). Die Ausstellung "'Ein Polizeigewahrsam besonderer Art" - Das Hausgefängnis des Geheimen Staatspolizeiamts in Berlin 1933-1945" ist vom 26. April bis 12. November zu sehen. Ausstellungseröffnung ist am Dienstag, 25. April, um 19 Uhr, mit Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne).

Dokumentationszentrum Topographie des Terrors, Niederkirchnerstraße 8, 10963 Berlin