28.06.2023
Der frühere Professor der Berliner Humboldt-Universität und evangelische Theologe Wolf Krötke ist tot. Der ehemalige Dozent des Sprachenkonvikts starb am vergangenen Freitag im Alter von 84 Jahren nach langer schwerer Krankheit, wie aus einer Mitteilung des geistlichen Leiters der Gemeinschaft des Theologischen Konvikts Berlin e.V. vom Dienstagabend hervorgeht. Krötke war bis zuletzt einer der Herausgeber der Berliner evangelischen Wochenzeitung „Die Kirche“.
Der Vorsitzende der Gemeinschaft des Theologischen Konvikts, Oberkirchenrat Christoph Vogel von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, würdigte den verstorbenen Theologen als entscheidenden Förderer der Ausbildungsstätte. „Ohne ihn wäre es heute nicht das, was es geworden ist: ein lebendiger Studien- und Lernort“, sagte Vogel.
Das Sprachenkonvikt war die theologische Ausbildungsstätte der evangelischen Kirche in der damaligen Hauptstadt der DDR. In den 80er Jahren war es eines der geistigen Zentren der späteren friedlichen Revolution. So wurde dort 1989 die Gründung der Sozialdemokratischen Partei (SDP) geplant.
Krötke wurde am 5. Oktober 1938 in Berlinchen in der Neumark geboren, legte 1957 in Dessau das Abitur ab und studierte von 1958 bis 1965 in Leipzig, Naumburg und Berlin Theologie. Zu Beginn des Studiums war er 1958 und 1959 als politischer Häftling im DDR-Zuchthaus Waldheim inhaftiert. Von 1973 bis 1991 war Krötke Dozent für systematische Theologie am Sprachenkonvikt in Ost-Berlin, danach Professor für systematische Theologie an der Humboldt-Universität, Seit 2004 war er im Ruhestand.
(epd)