Blaue Schafsherde für Frieden auf Berliner Friedhof

Eine Herde blauer, lebensgroßer Schafe aus Kunstharz hat am Samstag in Berlin-Kreuzberg ein Zeichen für Toleranz, Miteinander und Frieden gesetzt. Die 30 Skulpturen wurden für einen Tag auf dem Luisenstädtischen Friedhof aufgestellt. Die Schafe erinnerten daran, „dass wir Menschen gleich sind, Brüder und Schwestern, so bunt und vielfältig unsere Lebensentwürfe auch sein mögen“, sagte die Berliner Pfarrerin Corinna Zisselsberger zum Auftakt des eintägigen Friedensprojekts.

Menschen seien geschaffen, um zu lieben und einander zu dienen, friedlich nebeneinander zu grasen, und nicht, um einander weh zu tun, sagte Zisselsberger. Sie ist Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Friedhofsverbandes Berlin Stadtmitte.

Berliner Gemeinden hätten sich im Nationalsozialismus früh den „Deutschen Christen“ angeschlossen und in diesem Zusammenhang auch auf Friedhöfen große Feiern veranstaltet, sagte sie dem Evangelischen Pressedienst (epd). Vor diesem Hintergrund begrüßte sie, dass die Schafsherde auf dem Gräberfeld aufgestellt wurde.

Die blauen Schafe könnten erworben werden, teilte die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz mit. Der Erlös fließe in Hilfsangebote für Geflüchtete.

Das Kunstprojekt „Blaue Friedensherde“ wurde 2009 von Bertamaria Reetz und Rainer Bonk ins Leben gerufen. Seitdem reisen die blauen Schafe durch Europa. Sie stehen seit 2012 unter der Schirmherrschaft des EU-Parlaments. Durch ihre blaue Färbung präsentierten sie die europäische Friedensbewegung, hieß es. Sie stünden unter anderem für menschliches Miteinander und soziale Verantwortung.

(epd)