B.Z. Kolumne von Bischof Christian Stäblein vom 17. Oktober 2024

17.10.2024

„Wir brauchen gute Worte und gute Bücher, vielleicht mehr denn je“.

Die Messe ist gelesen – diese alte Redewendung meint ja, dass etwas entschieden und abgeschlossen ist. Im Herbst kann man das allerdings auch ganz wörtlich nehmen, dann findet alljährlich die größte deutsche Buchmesse in Frankfurt statt und es gilt: diese Messe ist ein großes Lesen. Die Verlage präsentieren neue Bücher. Zeitanalysen etwa, die helfen sollen die Welt und uns besser zu verstehen. Zum Klimawandel etwa. Zu den Flüchtlingsbewegungen. Vermutlich kann wenig so gut wie ein Buch einem aufschlüsseln, wie eben alles mit allem zusammenhängt. Text ist ein Wort, das ursprünglich aus dem Lateinischen kommt. Der Text ist wörtlich: das Zusammengeflochtene. Bücher können mir Zusammenhänge eröffnen und rote Fäden aufdecken.

Bei der Buchmesse wird – wie könnte es anders sein – auch viel vorgelesen, nicht zuletzt von den Schriftstellern und Autorinnen selbst. Dann kriegen Romane für einen Moment eine Stimmfarbe, einen Klang. Etwas ganz besonders, finde ich, sind Kurzgeschichten. Sie eröffnen auf wenigen Seiten eine Weltsicht, nicht selten mit Humor – das ist zumindest bei Horst Evers so, dem berühmten Berliner Geschichtenerzähler. Seine Buchtitel sind kennzeichnend dafür: Für Eile fehlt mir die Zeit, lautet einer. Oder auch sehr treffend: Wer alles weiß, hat keine Ahnung. Besonders hintersinnig erscheint mir der schon etwas ältere Titel: Wäre ich du, würde ich mich lieben. Da kann man eine Weile drüber nachdenken. Und landet natürlich irgendwie auch bei Worten aus dem verbreitetsten Buch der Menschheit, der Bibel. In ihm findet sich Gottes Gebot: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Es ist eine Aufforderung, zugleich eine Gewissheit: mit diesen Worten würde und wird die Welt eine andere, wahrlich.

Im Anfang war das Wort, heißt es in der Bibel auch. Der Satz geht weiter: Und das Wort war bei Gott. Es hat etwas Göttliches, Lesen hat das bis heute. Trotz aller Abgesänge auf das Medium Buch bin ich mir sicher: diese Messe ist noch nicht gelesen. Wir brauchen gute Worte und gute Bücher, vielleicht mehr denn je. 

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